VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
„Schieb den Gedanken nicht weg“ heißt die Kampagne des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMfSFJ) und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs (UBSKM), die ab dem Freitag, 1. Dezember, bis einschließlich 8. Dezember im Kundenfoyer der Sparkasse zu sehen sein wird.
Sie befasst sich mit dem Thema "Sexuelle Gewalt gegen Kinder im engen Umfeld". Die Eröffnung findet am um 11 Uhr in der Hauptstelle der Sparkasse in Hanau am Marktplatz statt. Neben den Initiatorinnen von Lawine e.V., werden Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und das Vorstandsmitglied Nils Galle sprechen.
Die bundesweite Informations-Kampagne wird auf Initiative der Beratungsstelle Lawine e.V., dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau, bereits seit Oktober in Kommunen des Kreises gezeigt. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und die erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler haben die lokale Schirmherrschaft für die Kampagne übernommen. "Ziel der Ausstellung ist es, das Thema aus der Tabu-Zone zu holen und dafür zu sensibilisieren, dass sexueller Missbrauch an Kindern nicht irgendwo, sondern oft sehr nah - im engen Umfeld der Kinder - stattfindet," unterstreicht Bürgermeister Bieri die Bedeutung der Ausstellung.
Vertreterinnen der Beratungsstelle Lawine stehen am Dienstag, 5. Dezember in der Zeit von 13 bis 16 Uhr und am Donnerstag, 7. Dezember, in der Zeit vom 11 bis 18 Uhr für Informationen und Erläuterungen vor Ort zur Verfügung. Wer die Ausstellung mit einer Gruppe besuchen möchte nimmt bitte vorab Kontakt zu Lawine auf und stimmt einen konkreten Termin ab. Kontaktdaten: Lawine e.V., Telefon 06181/ 256602 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Die Ausstellung "Schieb den Gedanken nicht weg" wird vom 4. bis 9. März 2024 nochmals in Hanau – diesmal im Kulturforum Hanau - gezeigt werden.
Der Verein Lawine e.V. hat seinen Sitz in Hanau und ist 1991 aus der Initiative Frauen helfen Frauen e.V. hervorgegangen. 1999 wurde Lawine e. V. als eigenständiger, mildtätiger Verein gegründet. Der Verein Lawine e.V. hat sich auf die Aufklärung rund um das Themenfeld Sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen spezialisiert.
Hintergrund:
Seit Jahren werden konstant viele tausend Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs zur Anzeige gebracht. Doch das ist nur das polizeiliche Hellfeld. Das Dunkelfeld ist um ein Vielfaches größer. Es wird geschätzt, dass 1-2 Kinder pro Schulklasse von sexueller Gewalt betroffen sind. Dennoch halten viele Erwachsene sexuelle Gewalt in ihrer Familie und im eigenen Umfeld für unwahrscheinlich und warnen vor allem vor dem Fremdtäter. Eine FORSA-Umfrage hat im Oktober 2021 deutlich gemacht: Fast 90 Prozent der Befragten halten es zwar für wahrscheinlich, dass sexuelle Gewalt vor allem in Familien stattfindet.
85 Prozent der Befragten halten es aber für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass sexuelle Gewalt in ihrer eigenen Familie passiert oder passieren kann. Genau hier setzt die Sensibilisierungskampagne an und will zu mehr Aufklärung und Information in der Bevölkerung beitragen.
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