Kinderwünsche rund um Schule, Freizeit, Sicherheit und Verkehr

Foto-Quelle: Stadt Hanau/Moritz Göbel

Hanau
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Das Zweite Hanauer Kinderplenum für Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren fand jüngst – unter großer Beteiligung von rund 20 Kindern -  in der Gebeschusschule im Stadtteil Lamboy statt.



Organisiert wurde es vom Kinder- und Jugendbüro im Rahmen der Kinderfreundlichen Kommune in Kooperation mit Makista e. V. 

Ziel war es den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Wünsche zu äußern und zu erfahren, wie ihre Anliegen umgesetzt wurden und werden. 19 Grundschulen und 21 Hortgruppen waren eingeladen. Beteiligt haben sich Kinder der Gebeschusschule, der Erich-Kästner-Schule, der Theodor-Heuss-Schule sowie die aktuellen Diesterweg-Stipendiaten der Stadt Hanau.

"Die Beteiligung von Kindern hat für uns hohen Stellenwert! Das Plenum gibt Hanauer Kindern die Möglichkeit ihre Wahrnehmung des Alltags in der Stadt sichtbar zu machen, ihre konkreten Wünsche und Ideen zu äußern, im Austausch mit anderen Lösungsansätze zu erarbeiten und so Hanau mitzugestalten", sagte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (SPD) zur Begrüßung. Die Stadt Hanau trage seit 2014 das Siegel "Kinderfreundliche Kommune" und habe seit März 2023 durch die erfolgreiche Umsetzung der Standards das dauerhafte Siegel erhalten. "Auch das Kinderplenum wurde im Rahmen dieses Prozesses ins Leben gerufen, genauso wie das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Hanau", betonte Bieri.

Im Juli 2021 fand das erste Kinderplenum unter Corona-Bedingungen im Hof der Kathinka-Platzhoff-Stiftung statt. Damals überreichte eine Gruppe von Kindern ein ‚Weißbuch‘ mit Anliegen und Vorschlägen für ein kinderfreundliches Hanau an Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung. Dieses Jahr fand das Kinderplenum in einem neuen Format statt: "Das Recht auf Beteiligung und freie Meinungsäußerung nach Artikel 12 und 13 der UN-Kinderrechtekonvention wurde umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler waren die Hauptakteure, formulierten ihre Anliegen und wurde von den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt sehr aufmerksam angehört", erläutert Gökben Akdemir vom Kinder- und Jugendbüro Hanau, die das Plenum organisiert hatte.

Um sich für das Plenum vorzubereiten, fanden im Vorfeld Treffen in den jeweiligen Schulen statt, in denen die Kinder sich – unter Anleitung von Lehrkräften – mit Themen beschäftigen, die ihnen wichtig sind und ihre Wünsche ausarbeiteten, damit sie sie im Plenum präsentieren konnten. Ganz vorne mit dabei waren natürlich Wünsche für die bessere und abwechslungsreichere Gestaltung von Schulhöfen und Spielplätzen. Aber auch die Einrichtung von weiteren Bushaltestellen, Beseitigung von Gefahrenstellen im öffentlichen Raum und längeren Ampelschaltungen an großen Kreuzungen zählten zu den Begehren der jungen Bürgerinnen und Bürgern. Ebenfalls auf der Wunschliste: Mehr öffentliche Toiletten, mehr Sportplätze, öffentliche Wasserspender und grundsätzlich mehr Sauberkeit und Mülleimer in der Innenstadt und an den unterschiedlichen Aufenthaltsorten der Kinder.

Beklagt wurde von den Kindern auch der Mangel an Aufenthaltsorten für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt und fehlende Sitzmöbel in der Stadtbibliothek. Die Kinder thematisierten zudem Probleme an der Schule: Rassismus, zu große Klassen, Mobbing und fehlende Digitalisierung wurden angesprochen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt hörten sich die Anliegen der Kinder in kleinen Arbeitsgruppen – sognannten "Themeninseln" an, die rund um verschiedene Themen gebildet wurden und präsentierten die Ergebnisse anschließend vor dem gesamten Plenum. Andere Wünsche und Anregungen nahmen sie mit in ihre jeweiligen Abteilungen und Fachbereiche, um sie auf Machbarkeit zu prüfen.

"Zukünftig wird halbjährlich die Arbeitsgruppe "Kinderplenum" stattfinden, in der sich die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt treffen werden und über den Ist-Zustand der jeweiligen Thematik auszutauschen. Die daraus resultierenden Ergebnisse werde ich den teilnehmenden Schulen weiterleiten", erläuterte Gökben Akdemir. Der dauerhafte Austausch sei wichtig, damit die Themen nicht im Sande verliefen. Akdemir wird als wichtiges Bindeglied zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt bleiben. Die im Plenum erarbeiteten Plakate zu den Themen werden vor dem Kinder- und Jugendbüro im Rathaus Foyer auf Stellwänden für die Öffentlichkeit ausgestellt werden.

"Kinder, die sich einbringen und mitbestimmen können, machen die Erfahrung, dass sie wichtig sind und dass sie selbst ihre Lebenswelt gestalten können. Das macht ein demokratisches Miteinander aus", betonte Bürgermeister Bieri. Mit dem Hanauer Kinderplenum und dem fortgeführten Weißbuch wolle man eine regelmäßige und nachhaltige Beteiligung von Kindern in Hanau schaffen, die sich in der Bearbeitung der Anliegen in der Kommunalpolitik fortsetzt", so der Bürgermeister.

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Fotos-Quelle: Stadt Hanau/Moritz Göbel


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