Gemeinsam inklusive Strukturen im Sport auf- und ausbauen

Hanau
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Mehr Inklusion im Sport. Dafür setzt sich Special Olympics Deutschland e.V. ein. Die Sportorganisation hat bundesweit 170 Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung geschult, sich für ihr Recht auf Teilhabe nach der UN-Behindertenrechtskonvention zu engagieren.



Diese sogenannten Teilhabe-Beratenden sind in Hanau Lars Schaffer, Andreas Dohle, Jorg Ihringer, Alexander Wagner und Conrad Feuerstein.

Lars Schaffer hat in Berlin an einem Kongress von Special Olympics teilgenommen, bei dem sich 80 Teilhabe-Beratende drei Tage lang kennengelernt, ihre Erfahrungen ausgetauscht und neues Wissen in Vorträgen und Workshops erworben haben. Begleitet wurde er von Andrea Freund vom Amt für sozialen Zusammenhalt und Sport der Stadt Hanau.

"Wir müssen nicht nur hier unsere Stimme erheben für mehr Teilhabe im Sport, sondern auch bei uns zuhause bei Politikern, in Werkstätten und an anderen Arbeitsplätzen", brachte es eine 40-jährige Teilnehmerin im Elektro-Rollstuhl auf den Punkt. Auch wenn sie aufgrund ihrer Mehrfahrbehinderung keinen Sport treiben kann, so kämpft sie doch als Teilhabe-Beraterin mit all ihrer Kraft für mehr Inklusion. "Nicht nur im Sport, sondern überall."

Diese Meinung teilt auch Lars Schaffer. Er engagiert sich schon lange im Lebenshilfe-Rat, trainiert einmal in der Woche in der inklusiven Hockeygruppe des Hanauer Tennis-und Hockey-Clubs, war als Volunteer im Host Town Programm der Stadt Hanau mit der Delegation aus Macau unterwegs und half gemeinsam mit Alexander Wagner beim Hanauer Stadtlauf. Jorg Ihringer war als Unterstützer beim Frankfurt Marathon dabei und zusammen mit Andreas Dohle als Helfer beim inklusiven Sport- und Spielfest in Frankfurt-Kalbach.

Die Teilhabe-Beratenden gehören zu dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Modellprojekt LIVE (Lokal- Inklusiv- Verein(tes)- Engagement). Sie sollen die Anliegen von geistigen und mehrfach beeinträchtigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Verwaltungen und Sportvereine einbringen. "Wir nehmen das sehr ernst", betont Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. "Wir kommunal Verantwortliche möchten gemeinsam mit ihnen, unseren vielen Sportvereinen, der Lebenshilfe Hanau, dem Behindertenwerk Main-Kinzig, dem Verein "Menschen in Hanau" und weiteren Netzwerkpartnern der Behindertenhilfe dazu beitragen, inklusive Sport-Strukturen in unseren Sozialräumen auf- und auszubauen."  Das Besondere am LIVE-Programm ist, dass Menschen mit geistiger Beeinträchtigung aktiv in die Projektarbeit einbezogen werden.

Special Olympics ist die weltweit größte, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Ziel von Special Olympics ist die sportliche Betätigung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung auf der Basis aktueller Entwicklungen der UN-Behindertenrechtskonvention und der Idee und Philosophie der Special Olympics Bewegung allgemein zu fördern. Hierzu zählt vor allem die Verbesserung der Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe an Sportangeboten und dadurch am gesellschaftlichen Leben. In diesem Jahr fanden die Special Olympics Weltspiele im Juni in Berlin statt. In der Brüder-Grimm-Stadt werden im Juni 2025 die Landesspiele veranstaltet.


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