Hanau bekommt künftig mehr Abwasser aus Maintal

An den Nachklärbecken hat die Stadt Hanau erst kürzlich in eine neue Technik investiert, um sicherzustellen, dass die innerhalb der europäischen Wasserrahmenrichtlinie neu festgesetzten Werte eingehalten werden können. Dieses Ziel ist auch bei einem Anschluss des Maintaler Stadtteils Bischofsheim weiterhin möglich. Quelle: Stadt Hanau / Moritz Göbel

Hanau
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Derzeit werden auf Maintaler Gemarkung rund 3,5 Kilometer neuer Anschlussleitungen zwischen den Stadtteilen Bischofsheim und Dörnigheim verlegt. Die Baumaßnahme ist notwendig, da zukünftig das Abwasser aus Bischofsheim ebenfalls in der Hanauer Kläranlage aufbereitet werden soll. Nach derzeitiger Bauplanung kann die Inbetriebnahme der Überleitung Ende dieses Jahres erfolgen.



Mit Querung der BAB A66 und der nordmainischen Bahnlinie Frankfurt-Hanau sind die größten Hürden der Baumaßnahme bereits genommen. In Dörnigheim wird dann der Anschluss an die vorhandene Kanalisation erfolgen, die in Teilbereichen aber noch umgebaut werden muss. Dies ist notwendig, da durch den Anschluss Bischofsheims zusätzliche Abwassermengen anfallen, die mit der bestehenden Kanalisation nicht aufgenommen werden könnten.

Bislang wurde das Bischofsheimer Abwasser durch die Stadtentwässerung Frankfurt geklärt. Allein im Klärwerk Niederrad wird das Abwasser von insgesamt 1,35 Millionen Menschen aus der Rhein-Main-Region aufbereitet. In den kommenden Jahren ist dort mit hohen Investitionssummen zu rechnen, die in Teilen auch von der Stadt Maintal zu tragen wären. Da sich ein Mitspracherecht hierbei an der Zahl der Einwohner bemisst, hätte die Stadt Maintal nur wenig Möglichkeiten der Einflussnahme. In Hanau hingegen hat Maintal künftig einen Anteil von 22,5 Prozent.

"Seitens der Stadt Hanau sehen wir die Investitionen, welche Maintal nun für neue Anschlussleitungen tätigt, als ein Zeichen von Vertrauen in unsere Arbeit sowie in die seit Jahrzehnten bestehende gute Nachbarschaft. Immerhin steht das von Hanau betriebene Klärwerk seit mehr als 110 Jahren auf Dörnigheimer Gemarkung", sagt Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley. Der Grundsatzbeschluss für eine weitere Kooperation im Bereich Abwasserentsorgung wurde in Maintal bereits im Jahr 2018 getroffen.

Vor Baubeginn musste zunächst geklärt werden, ob ein Anschluss des Stadtteils Bischofsheim technisch umsetzbar ist. Immerhin hatte die Stadt Hanau im vergangenen Jahr in eine neue Technik investiert, um die innerhalb der europäischen Wasserrahmenrichtlinie neu festgesetzten Werte von unter anderem maximal 0,4 Gramm Phosphor pro Kubikmeter einzuhalten. "Unsere Berechnungen haben ergeben, dass das zusätzliche Abwasser aus Bischofsheim keine Überbelastung darstellt", so Hemsley. Nach dem Überschreiten der 100.000-Einwohnergrenze in Hanau stehen nach dem geplanten Anschluss von Bischofsheim noch Kapazitäten für weitere 10.000 bis 15.000 Einwohner zur Verfügung, von denen für etwa 5.000 Einwohner bereits Siedlungsflächen im Pioneer Park und im Bautz-Gelände erschlossen werden.

Für die Stadt Maintal ist der Anschluss Bischofsheims insbesondere wirtschaftlich von Vorteil. Während in Hanau der Ausbau des Klärwerks durch Aufrüstung der beiden Nachklärbecken zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben werden konnte, laufen die Planungen zum Ausbau der Klärwerke in Niederrad und Sindlingen weiter. Dabei könnten Kosten in Höhe von rund 370 EUR pro angeschlossenem Einwohner entstehen.

Für alle drei Kommunen, die ihre Abwässer im Klärwerk Hanau behandeln lassen – Hanau, Maintal und Bruchköbel – wirkt sich der Anschluss von Bischofsheim dahingehend aus, dass die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden als zuvor. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird das Abwasser von rund 170.000 Personen zentral behandelt. Zwar werden die laufenden Kosten für beispielsweise Energie, Zuschlagstoffe und Abwasserabgabe in der Summe insgesamt leicht steigen, allerdings entstehen keine zusätzlichen Kosten für Erweiterungsmaßnahmen. Entsprechend sinken die Kosten pro Einwohner, da deren Zahl durch den Anschluss von Bischofsheim zunimmt. "Entsprechend profitieren alle drei Kommunen von der Entscheidung, die in Maintal getroffen wurde", sagt die Hanauer Stadträtin. Alternative Lösungen wie beispielsweise je ein Klärwerk pro Kommune wären mit deutlich höheren Kosten verbunden.

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An den Nachklärbecken hat die Stadt Hanau erst kürzlich in eine neue Technik investiert, um sicherzustellen, dass die innerhalb der europäischen Wasserrahmenrichtlinie neu festgesetzten Werte eingehalten werden können. Dieses Ziel ist auch bei einem Anschluss des Maintaler Stadtteils Bischofsheim weiterhin möglich. Quelle: Stadt Hanau / Moritz Göbel


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