Hanauer SPD trifft sich zum Heringsessen in der Reinhardskirche

Hanau
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Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie hat der SPD-Ortsverein Kesselstadt Parteimitglieder aus der ganzen Stadt zum traditionellen Heringsessen in der Reinhardskirche eingeladen.



Die Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch am 14. Februar mit rund 60 Teilnehmern stand in diesem Jahr im Spannungsfeld zwischen einer Rückschau auf die Verdienste langjähriger Genossen einerseits und den Blick auf die großen Herausforderungen der Gegenwart andererseits. Bereits in seiner Begrüßungsrede hob der Vorsitzende des Ortsvereins Kesselstadt, Kevin Kuntz, die zahlreichen Aktivitäten des Ortsvereins im letzten Jahr hervor. Hierfür sei der Ortsverein sogar vom SPD-Unterbezirk Main-Kinzig ausgezeichnet worden. Zugleich blickte er nachdenklich auf den überwiegend altersbedingten Rückgang der Mitgliederzahlen im Ortsverein.

So standen auch zunächst langjährige Mitglieder im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zum Auftakt wurde Reinhold Schreiber für seine 25jährige Parteimitgliedschaft geehrt. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri betonte dabei, dass Schreiber seit 2011 ununterbrochen das Amt des Kesselstädter Ortsvorstehers innehabe und sich hierbei in besonderer Weise für den Ortsteil verdient gemacht habe. Bereits seit 50 Jahren ist Mustapha Jebabli, Vorstandsmitglied des Kesselstädter Ortsvereins, in der SPD aktiv. Aufgrund seiner krankheitsbedingen Abwesenheit nahm sein Sohn Dr. Amin Jebabli die Ehrung entgegen. Er würdigte seinen Vater als gewerkschaftlich sehr aktiven Sozialdemokraten, der es in besonderer Weise verstehe, mit den Menschen vor Ort in einen fruchtbaren politischen Austausch zu treten. 

Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung des 93jährigen Kesselstädters Hans Heimerl. Der ehemalige Hanauer Bürgermeister Axel Weiss-Thiel zollte Heimerl in seiner Laudatio als einen seiner politischen Mentoren Respekt. In den nun 70 Jahren seines politischen Wirkens in der SPD habe Heimerl nach dem Krieg u.a. als Stadtverordneter, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, Kreistagsabgeordneter und Landtagsabgeordneter maßgeblich zum Wiederaufbau der Stadt und der Region beigetragen.

Auch Heimerl selbst blickte in seinen von großem Beifall begleiteten Dankesworten auf seine politischen Anfänge zurück und stellte Gründe heraus, warum er in die SPD eingetreten sei: „Ich habe erfahren, dass nur Solidarität, das Zusammenstehen, den Schwachen zur Freiheit verhilft!“ Die SPD solle sich in diesem Sinne darauf konzentrieren, die anstehenden Probleme zu lösen und den Schwachen zu helfen, ermutigte Heimerl die Genossen.

Hieran knüpfte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl in seinem Grußwort an: Die Ampel-Koalition in Berlin mache bessere Arbeit als vielfach unterstellt und habe bereits große Teile des Koalitionsvertrages umgesetzt.  Als große gemeinschaftliche Herausforderung nannte er das Eintreten gegen Rechtradikalismus und Rassismus. Er äußerte großes Unverständnis gegenüber dem Vorwurf, die Kundgebungen in Hanau und anderen Städten und Gemeinden würden von linken Gruppen unterlaufen. Er sehe ein breites Bündnis von demokratischen Bürgerinnen und Bürgern, das es weiter zu stärken gelte.

Angeregt durch diese Redebeiträge war das anschließende gemeinsame Heringsessen von regen Tischgesprächen begleitet. So zeigte sich der Vorstand des Ortsvereins am Ende sehr zufrieden mit dem von einem intensiven Austausch geprägten Abend; man habe viele lobende Worten von Genossinnen und Genossen erhalten. 

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