Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen besuchen Krematorium

Der Besuch des Krematoriums war für die ehrenamtlichen Hospizbegleiter der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) ein eindrucksvolles Erlebnis.

Hanau
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Wenn die meisten Menschen an einen Betriebsausflug denken, dann fallen ihnen Ziele wie Städte, Museen oder kulturelle Angebote ein.



Wenn die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) ihre ehrenamtlichen Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen zum gemeinsamen Ausflug einlädt, sind die Ziele auf den ersten Blick doch etwas ungewöhnlicher: Diesmal ging es für die rund 40 Teilnehmer*innen ins Krematorium nach Siegen.

Ein Ziel, dass sicherlich nur wenige Menschen im Blick haben, wenn es um einen gemeinsamen Ausflug geht. Und auch die Hospizbegleiter*innen waren gespannt und sehr neugierig, was sie hier erwarten würde. „Wir wollen unseren Ehrenamtlichen besondere Einblicke bieten und Berührungspunkte schaffen“, erklärt AGH-Leiterin Annette Böhmer-Seeliger. Viele Menschen entscheiden sich inzwischen für eine Einäscherung nach ihrem Tod. Die Vorstellung, wie diese von statten geht, ist nicht zuletzt durch Film und Fernsehen mit vielen Klischees und Vorurteilen verbunden. Auch mit diesen möchte man durch die Besichtigung aufräumen und einen echten Eindruck verschaffen. Bei der mehrstündigen Führung durch das Krematorium erfuhren die Teilnehmer*innen viel Wissenswertes über den Prozess der Einäscherung, der hier auf pietätvolle Art durchgeführt wird. So ist es beispielsweise möglich, dass Angehörige an der Einäscherung teilnehmen können, ein Angebot, dass nach Auskunft der Mitarbeiter von etwa 10 bis 15 Prozent der Angehörigen angenommen wird. In den hellen und freundlichen Räumen gibt es die Möglichkeit, noch einmal Abschied von den Verstorbenen zu nehmen oder eine kleine Gedenkfeier abzuhalten. Die Teilnehmer*innen nutzten die Gelegenheit um dem Fachpersonal viele interessierte Fragen zu stellen und nahmen eine Vielzahl an spannenden Eindrücken mit. „Es war auf alle Fälle eine ganz besondere Erfahrung für alle, die dabei waren.“ Trotz der grundsätzlichen Schwere, die dem Thema Tod und Sterben innewohnt, sei die Stimmung unter den Teilnehmenden aber keineswegs betrübt gewesen, wie die AGH-Leiterin berichtet: „Unsere Ehrenamtlichen zeichnen sich durch ihre positive und offene Art aus.“ Während es anderen Menschen oft schwerfällt, sich mit der Vergänglichkeit des Lebens auseinanderzusetzen, würden sie hier immer auch einen positiven, zuversichtlichen Ansatz finden. Dies zeige sich schon bei der einjährigen Ausbildung, mit der die Hospizbegleiter*innen intensiv auf ihr besonderes Ehrenamt vorbereitet werden. Seit mehr als 20 Jahren bildet die AGH so Männer und Frauen aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis aus, die schwerstkranken und sterbenden Menschen zur Seite stehen möchten. Im Sommer startet ein neuer Kurs für den noch wenige Plätze frei sind. Die Vorgespräche, in denen Erwartungen und Vorstellungen noch einmal ausführlich besprochen werden, laufen bereits. Noch können sich Interessierte aber gerne bei der AGH melden, wie Böhmer-Seeliger anmerkt. Alle Infos hierzu finden Sie auch im Internet unter www.hospizdienst-hanau.de.

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Der Besuch des Krematoriums war für die ehrenamtlichen Hospizbegleiter der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) ein eindrucksvolles Erlebnis.


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