Vom Holzsteg zum Spannbetonbauwerk

Quelle: Stadt Hanau / Moritz Göbel

Hanau
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In der Corona-Pandemie fing es an: als die Museen geschlossen waren, überlegte sich Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen wie „Hanauer Pretiosen“ an die Menschen vermittelt werden können.

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So begann er im Netz auf www.museen-hanau.de eine Reihe, die seitdem jeden Montag eine Hanauer Besonderheit in Text und Bild vorstellt. Inzwischen sind mehr als vier Jahre vergangen und die „Wilhelmsbrücke“, das 229. „Objekt der Woche“ wird vorgestellt.

Die Wilhelmsbrücke in Hanau verbindet die Innenstadt mit dem Lamboyviertel über die Kinzig. Ursprünglich überspannte eine Holzbrücke weiter flussabwärts die Kinzig. In der Regierungszeit von Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel (1777–1847) wurde ein neuer Übergang aus Holz erbaut und nach ihm benannt. Er weihte ihn am 24. April 1832 sogar höchstselbst ein. Zwei Tage zuvor hatte der Altstädter Rat den Fürsten "allerunterthänigst" gebeten, "die ehemalige Neue Brücke jetzt Wilhelmsbrücke" zu nennen. Unter dem 30. April 1832 entsprach Wilhelm II. von Schloss Philippsruhe aus dem Gesuch.

1880 folgte ein Eisenbau – und wie praktisch: Der damalige Kaiser hieß ebenfalls Wilhelm (I.) und man widmete ihm kurzerhand das gleichnamige Bauwerk. Die Namensgebung der Wilhelmstraße erfolgte am 12. April 1881. Im Magistratsprotokoll ist vermerkt: "Die Straße im Anschluss an die Wilhelmsbrücke wird Wilhelmstraße genannt." Welchem Wilhelm gehuldigt wird, war offensichtlich egal …

1936 wurde die Brücke überholt, nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 ebenso. 1995 folgte ein Neubau aus Stahlbeton, 2005 aus Spannbeton, der die Verkehrsmassen hoffentlich noch lange und sicher tragen mag.

Steht man am Geländer der Wilhelmsbrücke und blendet die Autos aus, wähnt man sich in einem Grün-Wasser-Idyll der "Krummen Kinz". Aus der Luft erklärt sich ihr Name: Der Fluss kommt vom Kinzigwehr an der Herrnmühle und schlängelt sich links hinter der sinnigerweise sogenannten Kulturkneipe "Brückenkopf" in einem Bogen um die Fues'sche Insel (dort stand ehedem eine Papiermühle der Familie Fues) Richtung Hohe Landesschule und Heinrich-Fischer-Bad.

Die virtuelle Sammlung findet sich auf https://www.museen-hanau.de/digital/objekt-der-woche

Weitere Infos auf  www.mussen-hanau.de

wilhelmsbrueckehanaus az

Quelle: Stadt Hanau / Moritz Göbel


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