Nach einer Auseinandersetzung in Hanau, bei der eine Pistole und eine Teleskopschlagstock eingesetzt worden sein soll, beginnt am Donnerstag, 29. August 2024, der Prozess im Landgericht Hanau gegen die drei mutmaßlichen Täter. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Hanau lautet versuchter Mord und versuchte gefährliche Körperverletzung. Prozessauftakt vor der 1. Großen Schwurgerichtskammer ist um 9 Uhr in Saal A 215, weitere Verhandlungstermine sind für 10.09.2024, 12.09.2024, 13.09.2024, 19.09.2024 und 20.09.2024, jeweils 9.00 Uhr, anberaumt.
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Die Staatsanwaltschaft Hanau wirft den drei in den Jahren 1991 und 1993 in Hanau geborenen und nunmehr 33 bzw. 31 Jahre alten Angeklagten deutscher Staatsangehörigkeit vor, am 28.03.2023 in Hanau versucht zu haben, den Geschädigten zu verprügeln bzw. zu töten. Ausweislich der Anklageschrift sollen die Angeklagten darauf aus gewesen sein, eine vermeintliche Verletzung der Mutter eines Angeklagten durch den Geschädigten zu rächen. Dazu sollen sie sich unter Mitnahme eines Teleskopschlagstocks und einer Pistole zu der Wohnanschrift des Geschädigten begeben und dort geklopft haben. Nach kurzem Öffnen soll der Geschädigte die Tür – nachdem ein Angeklagter ihm durch den Türspalt angekündigt haben soll, ihn umbringen zu wollen - wieder zugeschlagen und sich unmittelbar hinter der Tür aufgehalten haben, um zu verhindern, dass diese aufgrund der Tritte dieses Angeklagten gegen die Tür aus den Angeln gehoben würde. Daraufhin soll dieser Angeklagte zehnmal aus kurzer Distanz auf die Tür geschossen haben, davon sechsmal auf das Türschloss, um die Tür zu öffnen, was jedoch nicht gelang.
Bei der Schussabgabe soll der Angeklagte tödliche Verletzungen des Zeugen zumindest billigend in Kauf genommen haben. Tatsächlich soll ein Projektil zwar die Tür durchdrungen und im Küchenboden steckengeblieben sein, der Geschädigte blieb jedoch unverletzt.