Rund 60-mal werden in dieser Zeit Menschen an verschiedenen – oft ungewöhnlichen – Orten aus dem Buch vorlesen und zu einem anschließenden Austausch animieren. Das Programm ist auf der Webseite des Kulturforums einsehbar: kulturforum-hanau.de.
Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (SPD) eröffnet das Lesefest ab 19 Uhr in der Gelenkbushalle der Hanauer Straßenbahn GmbH, Daimlerstraße 5. Zu Gast ist die Schriftstellerin Fatma Aydemir, deren Familienroman "Dschinns" dieses Jahr im Mittelpunkt steht. Lesen, Zuhören und Austauschen stehen bei der Eröffnung auf dem Programm: mit orientalischen Klängen von Kamran Inaiat und Daria Azov sowie einem herzhaften und süßen kulinarischen Angebot des Food-Trucks "le petit camion". Wer die Veranstaltung besuchen möchte, wird um Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten.
"Symbolisch stehen die Busse in der Gelenkbushalle der Hanauer Straßenbahn GmbH dafür, Menschen zu verbinden – genau wie die Geschichten, die seit vielen Jahren bei "Hanau liest ein Buch" gelesen und vorgelesen werden", erläutert die Leiterin des Kulturforums, Dr. Esther Mikuszies. Da die Halle nicht beheizt oder gekühlt ist, bittet sie Besucherinnen und Besucher, passende Kleidung mitzubringen.
Dr. Mikuszies, die seit Mai 2023 das Kulturforum leitet, organisiert zum ersten Mal mit ihrem Team von der Stadtbibliothek das Hanauer Lesefest. "Ich freue mich auf die vielen Lesungen, Orte und Menschen und bin ganz besonders neugierig auf den Austausch", sagt sie. Während "Hanau liest ein Buch" trifft man an 43 Orten in Hanau auf Lesefreude: Über fünfzig Hanauerinnen und Hanauer haben sich auf ihre Lesungen in der ganzen Stadt vorbereitet und laden Passantinnen und Passanten oder gezielt vorbeikommende Menschen ins Café, in Kirchengemeinden, Ateliers, Geschäften und öffentlichen Plätzen wie der Fallbachmündung oder dem Markplatz vor dem Brüder-Grimm-Denkmal ein, die Geschichte von Hüseyin und dessen Familie in "Dschinns" kennenzulernen.
Zum Buch:
Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Seine vier Kinder Ümit, Hakan, Peri und Sevda erleben ihre Zeit in Istanbul ganz unterschiedlich. Ihre Lebenswelten prallen mit der ihrer Eltern, die damals mit ihren Hoffnungen und Erwartungen als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, aufeinander.
Zur Autorin
Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren. Sie lebt in Berlin und war Kolumnistin und Redakteurin bei der taz. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman Ellbogen, für den sie den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Franz-Hessel-Preis erhielt. 2019 war sie gemeinsam mit Hengameh Yaghoobifarah Herausgeberin der Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum. Dschinns wurde 2020 mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet und 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Hanau liest ein Buch
"Hanau liest ein Buch" wird seit 2005 ausgerichtet und findet alle zwei Jahre statt. Das Lesefest lebt von den Bürgerinnen und Bürgern, die das Projekt durch ihre Teilnahme lebendig werden lassen. Ob in Institutionen, Geschäften, in Vereinen oder auf der eigenen Dachterrasse – wer vorliest, sucht sich seinen eigenen Veranstaltungsort aus und gibt gleichzeitig Raum für das gemeinsame Erleben und Genießen von Literatur. Die ausgewählte Lektüre lässt sich auch in andere künstlerische Formen übertragen, und in Diskussionsrunden über das Buch kommt man ins Gespräch. Die vielen unterschiedlichen Leseorte erzeugen während des Lesefestes eine ganz eigene Hanauer Topografie der literarischen Begegnung.
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