„Der Tod ist ein Teil des Lebens“

Kesselstadt
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Leiden, Sterben, Verlust, Trauer und Trost… Das sind normalerweise keine Dinge, über die man in der Grundschule spricht.



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Doch seit letztem Jahr finden an der Wilhelm-Geibel-Schule in Hanau-Kesselstadt Projektwochen in Zusammenarbeit mit dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau (AKHD) statt, die genau diese Themen behandeln.

Auf Einladung von Lisa Criseo-Brack vom AKHD, besuchte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) die Klasse 4a der Geibelschule, die aktuell an einer solchen Projektwoche teilnimmt. Eine Woche lang sprechen die Kinder jeden Tag mit eigens geschulten Ehrenamtlichen des Hospizdienstes über das Thema Leben und Sterben und alles was dazu gehört.

"Es geht grundsätzlich darum, zu vermitteln, dass Leben und Sterben miteinander untrennbar verbunden sind. Die Themenschwerpunkte werden sach- und altersangemessen den Grundschülern mit Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten nahegebracht. Die Auseinandersetzung erfolgt in Kleingruppen, die von Ehrenamtlichen betreut werden", erläutert Criseo-Brack. So entstehen beispielsweise Collagen und Poster, pantomimisch werden eigene Gefühle bei Krankheit dargestellt. Fantasiereisen, Meditationen sowie der Umgang mit Farben und Musik ergänzen das Handeln der Kinder. Die Kinder lernen darüber hinaus auch Jenseitsvorstellungen anderer Religionen kennen und bringen ihre eignen Vorstellungen von dem was dem Leben auf Erden folgt in gemalten Bildern zum Ausdruck.

"Themen der Projektwoche sind auch ganz konkrete Dinge. So wie die Fragen, was ein Bestatter eigentlich macht und was genau bei einer Beerdigung und danach stattfindet", erläutert Criseo-Brack. "Auch ein Arzt kommt zu Besuch und beantwortet Fragen der Kinder zum Thema Krankheit und Tod", berichtet sie. Die Kinder hätten eine große Neugier und viele Fragen, die sie im Rahmen der Projektwoche stellen könnten. "Viele erzählen auch von persönlichen Erfahrungen mit Verlust und Trauer in der Familie und den Umgang damit", berichtet sie.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky nahm eine Weile am Workshop teil, hörte zu und sprach dann mit den Kindern der 4a über ihre Eindrücke, Gefühle und Gedanken der letzten Tage. "Ich habe das erste Mal darüber nachgedacht, das ich eines Tages sterben werden", gibt ein Mädchen zu. Ein Junge erzählt, dass er keine Ahnung hatte, was mit Menschen geschieht, die versterben. "Jetzt weiß ich was ein Bestatter alles macht und wie viele Aufgaben er hat", stellte er fest. "Ich finde es gut, dass wir den Arzt alles fragen konnten, was wir wollten", sagt seine Mitschülerin.

Vom Oberbürgermeister wollten die Kinder wissen, ob er auch schon mal traurig war, weil er jemand verloren hat, der ihm wichtig war. "Leider schon oft!", antwortete Kaminsky. "Doch der Tod ist Teil unseres Lebens und gibt unserem Leben Sinn", erklärt er. Daher sei es auch wichtig und richtig, dass dieses Thema auch in der Schule zur Sprache komme. Er dankte dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau und seinen Ehrenamtlichen für die gute und wichtige Arbeit, die sie leisten.

Foto: Leiden, Sterben, Verlust, Trauer und Trost… Das sind normalerweise keine Dinge, über die man in der Grundschule spricht. Doch seit letztem Jahr finden an der Wilhelm-Geibel-Schule in Hanau-Kesselstadt Projektwochen in Zusammenarbeit mit dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau (AKHD) statt, die genau diese Themen behandeln. Auf Einladung von Lisa Criseo-Brack vom AKHD, besuchte Oberbürgermeister die Klasse 4a der Geibelschule, die aktuell an einer solchen Projektwoche teilnimmt. Eine Woche lang sprechen die Kinder jeden Tag mit eigens geschulten Ehrenamtlichen des Hospizdienstes über das Thema Leben und Sterben und alles was dazu gehört.

Foto: Stadt Hanau


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