Unikat in Alt-Kesselstadt: Teufelsbrunnen restauriert

Kesselstadt
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"Teufelsbrunnen" wird er gemeinhin genannt, obwohl er seit Jahrzehnten schon kein Wasser mehr führt: der sandsteinere Pumpenstock gegenüber vom Remisenbau von Schloss Philippsruhe.



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Der Name rührt von der bronzenen Teufelsfigur her, die seit 1987 quasi das Wasserrohr mit einem Knoten verstopft. Dieses Unikat von Alt-Kesselstadt hat der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) jetzt restaurieren lassen. Der Sandsteinblock wurde aufgearbeitet, der daran befestigte Trog aus Muschelkalk mit einer Eichenholz-Platte abgedeckt, ein Schildchen zur Erläuterung des Denkmals angebracht. "Nun kommt der Teufelsbrunnen besser zu Geltung", findet Stadtrat Thomas Morlock (FDP).

Das vom Ortsbeirat gewünschte und vom Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen im Rathaus angebrachte Hinweistäfelchen klärt launig auf: "Im Zuge der Sanierung von Alt-Kesselstadt erhielt der historische, aber kein Wasser mehr führende sandsteinerne Pumpenstock mit Schwengel ein Teufelchen – er hatte wohl das Ausflussrohr verknotet. Von Metalldieben in den 1990er Jahren entwendet, wurde auf der gegenüberliegenden Seite am Remisenbau des Schlosses ein auf einem Besen davonreitendes Teufelchen angebracht. Nachdem das ‚Knotenteufelchen‘ von den reuigen Dieben zurückgegeben wurde, wachen nun zwei Teufelchen über Wasser und Luft in Kesselstadt."

Der Schöpfer der Brunnenfiguren ist der Bildhauer Michael Franke. Er stattete 2001 das "Ersatzteufelchen" – anders als das ursprüngliche – mit einer ausgestreckten Zunge aus nach dem Motto "Ätsch, Bätsch, dreister unbekannter Dieb". Von dem Künstler aus Erkelenz stammen in Alt-Kesselstadt auch eine Taucher-Skulptur am alten Ziehbrunnen in der Mittelstraße und in der Jakob-Rullmann-Straße zwei sitzende Königskinder aus Grimms Märchen auf Sandsteinpollern. Darüber hinaus gestaltete Franke in Klein-Auheim sowohl den Mäusebrunnen an der Schönfelder Straße als auch das Brunnenmännchen mit großem Fisch im Netz und nach dem Fisch gierender Katze an der Wilhelm-Leuschner Straße.

"Künstlerische Brunnenfiguren dieser Art müssen gehegt und gepflegt werden", findet HIS-Leiter Markus Henrich und begründet so die Restaurierung des Teufelsbrunnens für rund 4500 Euro.    Einige Mauersteine und eine Sandsteinplatte galt es zu ersetzen, auf beiden Seiten der Brunnenplatte neu zu verfugen, das Becken zu richten und zurück an die Wandscheibe zu rücken sowie selbiges zu säubern. Die Holzplatte darauf soll künftig verhindern, dass der Trog als Müllbehälter missbraucht wird. "Und eine Bepflanzung des Beckens scheidet aus, weil die Wurzeln dem Muschelkalk schaden würden", so Henrich. Damit der Teufelsbrunnen besser zur Geltung komme als bisher, sei ein ihn überragender, ohnehin fast abgestorbener Lebensbaum gefällt worden. "Nun haben wir am Schloss wieder ein idyllisches Fleckchen mehr", findet Stadtrat Morlock.

Foto: So sah der Teufelsbrunnen aus, bevor die Bronzefigur hinzu kam.
Foto: Der Teufelsbrunnen vor der Restaurierung.
Foto: Nach der Restaurierung.

Quelle: Stadt Hanau


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