Starke Unterstützung der Jugendarbeit der ev. Kirchengemeinde

Kesselstadt
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Die Stadt Hanau stellt in den kommenden sechs Jahren zur Finanzierung von Leistungen der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde durchschnittlich rund 265.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.



Das beschloss der Magistrat der Stadt in seiner letzten Sitzung. Ebenfalls stimmte der Magistrat dafür, den Vertrag mit dem Weststadtbüro bis 31.12.2023 zu verlängern und die Aufwands- und Betriebskosten sowie die Personalkosten des Stadtteilbüros in Höhe von 150.000 Euro jährlich mit städtischen Mitteln auch weiterhin zu fördern. Die Vorlagen werden demnächst im Ortsbeirat Kesselstadt vorgestellt. Die Stadtverordnetenversammlung wird abschließend am 21. Februar 2022 über die beiden Vorlagen abstimmen.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) erläutert die Hintergründe: "Die Hanauer Weststadt ist ein Stadtteil mit einer sehr differenzierten Sozialstruktur. Rund 11.000 Menschen aus mehr als 40 Kulturen und mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Jugendlichen und vielen Großfamilien leben hier. Eine Mischung aus Hochhäusern und Einfamilienhäusern prägt dieses Quartier."  Die damit einhergehende Ballung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen auf kleinem Raum erschwere oftmals das Zusammenleben und Miteinander. Die Komplexität der aus dem Zusammenleben resultierenden Aufgaben erfordere eine nachhaltige Stadtentwicklung. "Dabei sind städtebauliche Maßnahmen mit einer gemeinwesenorientierten sozialen Arbeit zu vernetzen, um für die in diesem Stadtteil lebenden Bürgerinnen und Bürger ein besseres soziales und ökologisches Klima zu erreichen und nachhaltig zu sichern", so Weiss-Thiel.

Die Weststadt weist eine seit fast zwei Jahrzehnten gewachsene Beteiligungsstruktur der Bürgerschaft auf. Akteure vor Ort – insbesondere die Evangelische Kirchengemeinde Kesselstadt – haben sich dabei von Beginn an aktiv eingebracht mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse im Stadtteil zu verbessern. Die Stadt Hanau fördert dies nachhaltig bereits seit mehreren Jahren und stellte im Rahmen des Projektes "Soziale Stadtentwicklung Weststadt" Finanzmittel bereit. Doch die Kooperationsvereinbarung zum Weststadtbüro zwischen der Stadt Hanau, der Ev. Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt, der Baugesellschaft Hanau sowie der Nassauischen Heimstätte Frankfurt über die Finanzierung des Stadtteilbüros endete zum 31.12.2021 und wird nun ersetzt durch die Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Hanau und der Ev. Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt.

Die Gesamtkosten des Stadteilbüros Weststadt werden auf 150.000 Euro jährlich festgesetzt, mit denen die Stadt das Projekt fördert. Im Einzelnen sind dies: 50.000 Euro Sachaufwand des Stadtteilbüros bis zu 70.000 Euro Personalkosten für die Leitung des Quartiersmanagement 30.000 Euro Betriebskosten (inklusive Mietkosten) für das Stadtteilbüro. Im Rahmen der Versorgung mit Angeboten der Jugendarbeit nimmt die Evangelische Kirchengemeinde Kesselstadt zudem mit dem Jugendzentrum Kesselstadt eine Aufgabe des Kinder- und Jugendhilfegesetztes gemäß § 11 SGB VIII wahr. Die aktuelle Zuwendungsvereinbarung mit Stadt Hanau war bis zum 31.12.2021 befristet. In den vergangenen zwei Haushaltsjahren hat der konfessionelle Träger 167.000 Euro Festbetragsfinanzierung als Zuwendung zur Jugendarbeit erhalten. Infolge von Konsolidierungsvorgaben der evangelischen Landeskirche ist diese Summe zur Sicherstellung der Jugendarbeit in Kesselstadt nicht mehr auskömmlich. Hinzukommt ein Sanierungsstau im Gebäude des Juz-k-town, der behoben werden muss, damit das Gebäude weiterhin genutzt werden kann.

Aufgrund dessen, aber auch um Planungssicherheit für alle Beteiligten zu erhalten, wurde eine Zuwendungsvereinbarung verhandelt, die die pädagogische Arbeit auf weitere sechs Jahre absichert und die Nutzung des Gebäudes auf vier Jahre. Das JUZ k-town erhält 1,5 zusätzliche befristete pädagogische Stellen und eine halbe Stelle Verwaltungsarbeit über das Bundesprojekt "Demokratie Leben" und eine zusätzliche befristete pädagogische Stelle über das Land Hessen infolge des Attentats vom 19.2.2020. Ergänzend teilte Bürgermeister Weiss-Thiel mit, dass das Quartier Kesselstadt Weststadt nunmehr in das Bundesprojekt Sozialer Zusammenhalt aufgenommen wurde. Des Weiteren sei eine zusätzliche pädagogische Stelle durch das Land Hessen für das Weststadtbüro genehmigt infolge des rassistischen Anschlags vom 19.2.2020. Die Finanzierung betrage drei Jahre. Auch wurde ein Antrag der Gemeinwesenarbeit durch das Land Hessen positiv beschieden, der projektbezogen für fünf Jahre eine Teilzeitstelle mit 30 Stunden wöchentlich zu 90 Prozent gegenfinanziert. Beide Stellen befinden sich aktuell im Stellenbesetzungsverfahren, Anstellungsträger ist die Stadt Hanau. Hieraus resultiert zusätzlicher Raumbedarf für beide Einrichtungen. Zur Abdeckung dieses Bedarfs wurden seitens der Stadt Hanau weitere Räume im evangelischen Gemeindezentrum angemietet.


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