Neuer, schöner, besser: Beteiligungsprozess für das neue Jugendzentrum

Kesselstadt
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"Das Jugendzentrum k-town wird es auch in Zukunft geben! Wir bauen neu, schöner, besser und an anderer Stelle hier im Viertel! Und auch das Personal und die bisherigen Angebote – inklusive Box-Gym - werden übernommen!"



So lauteten die Kernbotschaften von Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) und Pfarrer Dr. Merten Rabenau an die rund 60 Kinder und Jugendlichen sowie zahlreiche weitere Interessierte, die am Mittwochabend im evangelischen Gemeindezentrum in der Helmholzstraße erschienen waren, um sich über die Zukunft des Jugendzentrums (JUZ) zu informieren. Im Rahmen eines ersten Treffens, das den Auftakt zu einem fortlaufenden Beteiligungsprozess bildete, erklärten die Vertreter von Stadt und Kirche die gemeinsamen Pläne der Stadt Hanau und der Evangelischen Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt und ermunterten ihr Publikum dazu, sich am Planungsprozess für das neue JUZ aktiv zu beteiligen.

Bereits seit langem steht es fest: Das evangelische Gemeindezentrum inklusive Jugendzentrum in der Helmholzstraße in Kesselstadt hat keine Zukunft mehr. Das Gebäude der Evangelischen Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt ist mehr als 40 Jahre alt und hat zu viele bauliche Mängel. Eine Sanierung wäre absolut unwirtschaftlich und daher wird das Gebäude im Jahr 2025 abgerissen.

Im ersten Moment war dies eine schlimme Nachricht für die zahlreichen Jugendlichen, für die das "JUZ k-town" und mit dem angeschlossenen BoxGym eine wichtige Anlaufstelle ist. Auch Eltern, Betreuerinnen und Betreuer, Trainerinnen und Trainer und Mitarbeitende des Jugendzentrums, zeigten sich über den bevorstehenden Verlust der vertrauten Räume betrübt, die mehreren Generationen eine zweite Heimat war und an die viele Erinnerungen und Emotionen geknüpft sind. Zudem sorgen sie sich, dass die vertrauten Gesichter im neuen JUZ nicht mehr dabei sein werden. Doch die Vertreter von Stadt und Kirche konnten beruhigen:

"Die Jugendarbeit im Stadtteil Kesselstadt ist uns sehr wichtig, daher unterstützten wir die großartige Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde und das JUZ k-town seit vielen Jahren", erklärte Oberbürgermeister Kaminsky. Mit dem schrecklichen Terroranschlag vom 19. Februar 2020 sei die Bedeutung der Jugendarbeit im Stadtteil und des JUZ noch einmal weiter in den Fokus gerückt. "Das ist einer der vielen Gründe unsere Kooperation zu vertiefen und auf die nächste Ebene zu heben", sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky:

"Die Stadt Hanau wird ihrer Verantwortung gerecht und wird in der Weststadt ein neues Jugendzentrum auf eigene Kosten und mit Unterstützung des Förderprogramms Sozialer Zusammenhalt errichten und in Betrieb nehmen", erläuterte der OB. "Die Evangelischen Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt ist seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner, der sich mit viel Herzblut für die Jugend im Stadtteil engagiert. Daher setzen wir auch in Zukunft hier auf Kontinuität!"

"Die Evangelische Kirchengemeinde Hanau-Kesselstadt wird auch im neuen Jugendzentrum für die Jugendlichen entsprechende Angebote bereitstellen, die bereits an die Bestehenden anknüpfen, bestätigte Pfarrer Rabenau. Es sei der Kirche aus finanziellen Gründen nicht möglich ein eigenes neues Gemeindezentrum zu bauen. Daher werde man sich auf die Jugendarbeit im neuen JUZ der Stadt konzentrieren. Für das Grundstück, auf dem derzeit das Gemeindezentrum samt JUZ steht, habe die Kirchengemeinde als Eigentümerin des Grundstücks andere Pläne: Favorisiert sei ein Zentrum für soziale Leistungen und Dienste mit zusätzlichen Angeboten für den freien Wohnungsmarkt.

"Als neuer Standort ist ein Grundstück im Fördergebiet Sozialer Zusammenhalt Weststadt angedacht", erklärte Bürgermeister Weiss-Thiel und stellte kurz einige der infrage kommenden Grundstücke vor. Ein neuer Standort ermögliche auch eine neue sinnvollere Raumaufteilung sowie die Planung eines schöneren und besser nutzbaren Außengeländes erinnerte Weiss-Thiel. "Bitte schaut euch die Pläne, die aushängen, an und sagt uns was ihr denkt!" forderte er die Jugendlichen auf "Wir wollen eure Meinung hören und gemeinsam mit euch entscheiden, wo das neue JUZ entstehen soll. Das ist uns wichtig!"

Nicht nur bei der Standortfrage, sondern auch bei der gesamten Planung des neuen JUZ sei es wichtig, die Stimmen und Meinungen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer zu hören und umzusetzen, erklärte Oberbürgermeister Kaminsky. "Deshalb werden wir uns hier in den kommenden Monaten noch viele Male mit euch treffen und euch um Input, Ideen und Vorschläge bitten. Wir wollen kein Jugendzentrum bauen, das uns gefällt, sondern eines das euch gefällt!", betonte er. Die Entscheidung müsse von einer Mehrheit getragen werden, so der OB. "Wir wollen gemeinsam und demokratisch mit euch eine gute Zukunft für die jungen Menschen hier im Stadtteil planen!"

Die Planungs- und Entscheidungsprozesse einer Kommune für die Jugendlichen nachvollziehbar und erlebbar zu machen, ist sowohl ein Anliegen der Stadt Hanau, die dazu gerade Leitlinien im Rahmen der Kinderfreundlichen Kommune verabschiedet hat, als auch des JUZ-Teams, das gemeinsam mit den Kolleginnen von ‚Demokratie Leben, den Beteiligungsprozess gestaltet.

Im Rahmen einer Fragerunde beantworteten die Vertreter von Stadt und Kirche anschließend die Fragen der Anwesenden, die vor allem wissen wollten warum das alte JUZ nicht erhalten werden könne und ob es im neuen Jugendzentrum auch die vertrauten Angebote und Gesichter geben werde. Geduldig wurden die Fragen beantwortet und die Gemüter beruhigt:

"Wir wissen, dass viele von euch traurig sind, weil das alte JUZ k-town in wenigen Jahren abgerissen wird. Aber wir haben die Planung des Neubaus des Jugendzentrums jetzt gemeinsam mit euch in Angriff genommen und die Übergangzeit mit der evangelischen Kirche personell und finanziell geregelt. Das sind gute Aussichten für alle jungen Menschen in Kesselstadt und für die kommenden Generationen, die sich auf ein schönes und modernes Jugendzentrum freuen können", sagte Kaminsky. "Jeder Abschied tut weh!" bestätigte auch Pfarrer Rabenau, "Doch jedem Neuanfang wohnt auch ein Zauber inne", zitierte er Hermann Hesse.

Im Anschluss an die Diskussion hatten die Anwesenden noch Gelegenheit jede Menge Fragen an die städtischen Fachleute zu stellen und einen Blick auf die Pläne mit den Grundstücken zu werfen, die für das neue JUZ in Frage kommen. Im nächsten Schritt sollen gemeinsame Begehungen der Areale folgen, bevor die Standortfrage für das neue JUZ K-Town abschließend geklärt wird.

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