Sie ist eine Zierde des Gebäudes und ein kleines Wahrzeichen des Stadtteils Kesselstadt: die historische Sonnenuhr an der Fassade des heutigen Waldorf-Kindergartens an der Philippsruher Allee. Seit kurzem erstrahlt der ungewöhnliche Zeitmesser wieder in neuem Glanz an seinem ursprünglichen Platz. Das denkmalgeschützte Gebäude und Grundstück des Waldorfkindergartens ist im Besitz der Stadt Hanau.
Mit einem Erbbauvertrag vom 6. November 1984 wurde es an den Waldorfschul- und Kindergartenverein Hanau e.V. übergeben, der dort seither eine Kita betreibt.
Im Zuge einer umfassenden Fassadensanierung der ehemaligen Wilhelm-Geibel-Schule war die Sonnenuhr übermalt worden. Angesichts ihrer identitätsstiftenden Bedeutung hatte der Ortsbeirat Kesselstadt dann im Mai 2021 einstimmig beschlossen, die Wiederherstellung der Sonnenuhr anzustoßen. Das Stadtteil-Gremium hatte festgestellt, dass die Sonnenuhr vielen Kesselstädter Bürgerinnen und Bürgern fehlt, die bei Renovierungsarbeiten überstrichen wurde, sodass nur noch der Zeiger zu sehen war. "Auch wenn in der heutigen, digitalen Zeit eine solche Sonnenuhr nicht mehr zum täglichen Leben gehört, so ist es doch ein Merkmal im Stadtteil und ein Zeugnis aus der Vergangenheit, das es zu erhalten gilt," lautete die Begründung, der sich alle Mitglieder des Ortsbeirats anschlossen.
Die Finanzierung der Wiederanbringung in Höhe von 7.000 Euro hatte der damalige Bürgermeister Axel Weiss-Thiel sichergestellt, indem er die Kostenübernahme durch den Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung zusagte. Eine ausgiebige Recherche erbrachte schließlich qualitativ hochwertiges Bildmaterial der ehemaligen Sonnenuhr, so dass in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde ein erfahrener Restaurator beauftragt werden konnte, um die fachkundige Wiederanbringung der Sonnenuhr sicherzustellen.
"Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte hier ein kleiner historischer Schatz wiederhergestellt werden", freut sich auch Dr. Maximilian Bieri, heute zuständiger Dezernent für den Eigenbetrieb KiTa. Interessierte Bürgerinnen und Bürger könnten ab sofort nicht nur die Sonnenuhr wieder besichtigen, sondern sich anhand einer eigens dafür angebrachten Tafel auch über die Funktionsweise informieren.
