Spannender Pilzfund: Orangefarbene Puppenkernkeule

Klein-Auheim
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Bei einer Fledermauskontrolle im Wildpark "Alte Fasanerie" in Hanau sind die beiden Naturschutzexperten Martin Schroth und Hans Schwarting auf einen spannenden Pilzfund im Damwildgehege gestoßen. Mit nur vier Zentimenter Größe dafür aber von auffälliger Farbe entdeckten die Naturfreunde die Fruchtkörper einer Orangefarbenen Puppenkernkeule (Cordyceps militaris).



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Der Pilz ernährt sich von Schmetterlingspuppen, die er zuvor abgetötet hat. Die feucht warme Witterung der vergangenen Woche hat die Fruchtkörperentwicklung deutlich unterstützt. Bereits 2007 wählte die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) die Orangefarbene Puppenkernkeule zum "Pilz des Jahres". Es sind zahlreiche Heilwirkungen auf den menschlichen Körper bekannt, u. a. die Stärkung lebenswichtiger Organe wie Lunge und Nieren sowie eine allgemeine Stärkung der Lebensenergie. In Asien wird der Pilz für seine aphrodisierende Wirkung von der Männerwelt hochgeschätzt; seine Präparate erzielen dort lukrative Preise. Auch aus waldökologischer Sicht spielt der kleine Pilz eine große Rolle. Als Parasit tötet er baumschädigende Schmetterlingspuppen ab und fördert damit als Gegenspieler ein natürliches Gleichgewicht vor allem bei hohen Insektendichten.

Auf Rückfrage und nach Auskunft von Dietmar Krüger, Pilzexperte der Pilzschule Hessen, seien künstliche Kultivierungs- und Anbaumöglichkeiten leider sehr aufwändig. Nach Einschätzung des Wildparkteams von HessenForst sollte die Orangefarbene Puppenkernkeule als Förderer der Lebensfreude und Unterstützer der Waldbäume auf jeden Fall erneut zum Pilz des Jahres 2021 gewählt werden!

Foto-Quelle: Hans Schwarting


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