Steinheim als Druckereistandort

Unter dem Titel: „Steinheim als Druckereistandort“ veranstaltet der Heimat- und Geschichtsverein einen Vortrag über die in Steinheim seit 1832 ansässige Druckindustrie. Für den um 20 Uhr im Steinheimer Familien- und Generationenzentrum, Ludwigstraße 27-31 beginnenden Vortrag konnte der Verein Rolf Hölscher gewinnen. Hölscher ist unter anderem Mitinitiator der noch heute in Steinheim ansässigen Berufschule.

Mehrer Tausend Steinheimer arbeiteten in den seit Mitte des 19. Jahrhunderts hier ansässigen Druckereinen und Lithografieanstalten. Die Namen Kramp, jetzt Model/Kramp, Illert & Ewald, Horst, Strasser, Fuchs oder Spielmann waren Arbeitgeber von Generationen von Steinheimern. Die Druckereien haben Steinheim im Verlaufe zu einem weithin bekannten Standort für die graphische Industrie werden lassen. Sie haben nicht nur das Gemeinwesen am Ort geprägt, sondern auch weit über die Grenzen hinaus gewirkt. Ihre Fachleute und Unternehmer haben in Berufseinrichtungen und Verbänden die technische Entwicklung des Druckereiwesens in Zusammenarbeit mit den Maschinen-, Geräten- und Druckfarbenherstellern maßgeblich beeinflusst. In Steinheim ausgebildete Fachkräfte haben ihr Wissen und Können in Hausdruckereien der Maschinenhersteller, Papierfabriken, Farbenfabriken sowie auf Fachmessen weltweit weitervermittelt.

Die frühen Steindrucker begannen ihr Tagwerk mit dem Spruch: „Gott grüß die Kunst!“ Als aber der Gründer der Firma Illert, Heinrich Conrad Johann Philipp Illert, 1856 seine erste, gebrauchte, Handpresse kaufte, riefen ihm die Gesellen des Vorbesitzers nach: „Gott sei der Kunst gnädig!“ Der Wunsch wurde erhört, so entstand der Druckereistandort Steinheim.