Sportsfield Housing: "Der Gesetzgeber muss flexibler werden"

Wolfgang
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Ob mit einer Experimentierklausel oder als neue Kategorie des "urbanen Wohnens": Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Sascha Raabe unterstützt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und die Stadt Hanau in ihrem Kampf, das Areal Sportsfield Housing dauerhaft als Wohngebiet zu erhalten.



"Mit gesundem Menschenverstand kann man niemanden erklären, warum diese Häuser abgerissen werden sollen. Hier haben jahrzehntelang Familien der US-Soldaten gut gewohnt", sagte der für den Wahlkreis Hanau zuständige SPD-Politiker. Raabe werde sich in deutlichen Schreiben an Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) und Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wenden. Zudem werde er bei den zuständigen Experten der SPD-Bundestagsfraktion um Unterstützung werben.

Die 22 Häuser mit knapp 400 Wohnungen wurden für die Unterbringung von Flüchtlingen erst kürzlich mit Millionenaufwand modernisiert. Das Problem: Ein offizieller Bebauungsplan für Sportsfield Housing existiert nicht; aus Gründen des Immissionsschutzes ist eine nachträgliche Ausweisung wegen der Geruchs- und Lärmbelästigung durch das benachbarte Reifenwerk der Dunlop GmbH nicht möglich. In der bevorstehenden Novellierung des Baugesetzbuches sieht die Stadt Hanau eine Chance, den Abriss zu verhindern. Zu diesem Zweck schickte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) an die Minister von Bund und Land Hessen ein 36 Seiten umfassendes Konzept mit "planungsrechtlichen Denkanstößen".

"Der Gesetzgeber muss hier flexibler werden. Es ist völlig unsinnig, dass bestehende Häuser im innerstädtischen Bereich geopfert werden sollen, während viele Menschen verzweifelt nach bezahlbaren Wohnungen suchen. Die Verantwortlichen um Oberbürgermeister Claus Kaminsky können am besten abwägen, wo urbanes Wohnen auch in der Nähe von Verkehrsachsen und Industriebetrieben möglich ist", sagte Raabe. Das direkt an die Dunlop angrenzende Freigerichtviertel in Hanau sei schließlich auch seit Jahrzehnten als beliebter Wohnort geschätzt. Wenn der Stadt Hanau mehr Instrumente zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eingeräumt werden, würden davon auch viele andere Kommunen mit ähnlichen Problemen profitieren.


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