Gedenkstätte für Kriegsopfer auf Friedhof restauriert

Wolfgang
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"Kriegstote haben aufgrund völkerrechtlicher Bestimmungen ein dauerndes Ruherecht. Daher gehört es zu unseren vornehmsten Aufgaben die entsprechenden Gedenkstätten als Erinnerungsorte an Gewaltherrschaft im öffentlichen Bewusstsein zu halten", bekundet Stadtrat Thomas Morlock (FDP).



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Das gelte für die Kriegsgräber auf den städtischen Friedhöfen, so auch im Stadtteil Wolfgang. Dort hat der zuständige Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) den Erinnerungsort mit 25 Granit-Grabsteinen neben einem zentralen Denkmal restaurieren lassen. Dieses trägt die Inschrift "Den Toten der Weltkriege". Rechts und links davon sind die Gräber von 25 Getöteten aneinandergereiht, Soldaten und Zivilopfer sowie Zwangsarbeiter und ein Kriegsgefangener. Auffallend ist, dass bei den allermeisten das Sterbedatum 29. März 1945 verzeichnet ist.

Bei ihnen handelt es sich vornehmlich um Soldaten, die Ende März 1945 bei den sogenannten Besatzungskämpfen ums Leben kamen. Es war das letzte Gefecht des längst verlorenen Zweiten Weltkriegs auf Hanauer Boden vor dem Einmarsch der US-Armee. Die Auheimer Eisenbahnbrücke über den Main wurde in diesen Tagen von deutschen Soldaten zerstört, die bei diesen Gefechten starben und heute teils in Wolfgang, teils in Großauheim begraben liegen. Die schmale Straßenbrücke war indes nur beschädigt, über sie gelangten die ersten US-Truppen über den Main. Das Sterberegister zeigt, dass die getöteten Soldaten aus verschiedenen Gegenden Deutschlands stammten. Es waren offenkundig Unteroffiziersschüler.

Bereits im Dezember 1944 kamen Dorothea und Johann Rasch ums Leben. Ihre Grabsteine befinden sich im Wolfgänger Weltkriegs-Gedenkfeld neben dem von Anna Heck. Zu dieser Nachbarin in den Keller hatte sich das Ehepaar geflüchtet, um sich vor den Luftangriffen zu schützen – vergeblich. Die Gedenkstätte an die Toten der Weltkriege ist wohl in den ersten Friedensjahren entstanden. "Sie hatte in letzter Zeit einen ungepflegten Zustand, sodass wir nach dem berechtigten Hinweis des Wolfgänger Heimat- und Geschichtsvereins die Grabsteine haben restaurieren lassen", erklärt HIS-Betriebsleiter Markus Henrich. Dabei wurde der Hauptstein abgebaut, neu verdübelt und wieder aufgesetzt. Ähnlich geschah es mit den 25 Schriftsteinen, die zudem in Flucht zum Hauptstein gesetzt wurden. Alle Steine wurden gereinigt und bei Bedarf die Inschrift-Farbe aufgefrischt. HIS gab für die Restaurierung rund 6000 Euro aus. Noch vor Weihnachten und endgültig im nächsten Frühjahr wird die Gedenkstätte neu bepflanzt.

Foto: Restauriert: die 25 Granitsteine der Weltkriegstoten.


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