Hanau: Neue Kita für 140 Kinder im Pioneer-Park eröffnet

Wolfgang
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Die ersten 20 Kinder sind bereits vor wenigen Tagen in die neue Kita Pioneer am Alfred-Nobel Bogen in Wolfgang eingezogen. 120 weitere Kinder sollen im Laufe der Zeit noch folgen. Die insgesamt achtgruppige Kindertagesstätte wird zukünftig Kinder im Alter von null bis sechs Jahren beherbergen und zum Frühjahr 2023 zusätzlich noch eine Waldgruppe eröffnen. Zur feierlichen Eröffnung mit Schlüsselübergabe am Freitag, 7. Oktober, sprach Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) zu zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft.



Diese waren gekommen, um das zukunftsweisende Kita-Projekt in Augenschein zu nehmen, das jetzt - nach fast genau zwei Jahren Bauzeit - vollendet wurde.

"In die Bildung von Kindern zu investieren ist wichtig und richtig. Es kann aber nicht nur unsere Aufgabe hier vor Ort sein, sondern muss als eine nationale Zukunftsausgabe verstanden werden, denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine verlässliche Betreuung für unsere Kinder sind unabdingbar für den Wohlstand unseres Landes", betonte Kaminsky. Eine gute frühkindliche Bildung lege die entscheidenden Grundlagen für einen erfolgreichen Lebensweg. Frühe Bildung sei somit ein Schlüssel zur Chancengerechtigkeit.

Die Kita Pioneer, Hanaus 31. Kindertagesstätte, sei gleich aus mehreren Gründen "herausragend und wegweisend", fuhr der OB fort: Da sei zum einen die außergewöhnliche Architektur des Büros Behnisch Architekten aus Stuttgart, die sofort ins Auge falle und den Kindern und Betreuungspersonen vielfältige Möglichkeiten biete; des Weiteren die Lage im wegweisenden Wohngebiet der Zukunft "Pioneer Park Hanau" die Konzeption, die sich dem ausgewiesenen Klima-Pionier-Quartier und der Nähe des Waldes anpasse sowie das pädagogische Konzept mit seinem Fokus auf Sprache, digitale Medien und Umwelt. "Hervorzuheben ist zudem, dass der Primärenergiebedarf des Gebäudes die Vorgaben der zurzeit gültigen Energieeinsparverordnung um 13 Prozent unterschreitet!", betont Kaminsky. Da sowohl der Strom über die HEMG als auch die Nahwärme über das Blockheizkraftwerk des Pionierwerks Hanau CO2-neutral gestellt seien, lägen die CO2- Emissionen für das neue Gebäude zudem bei null.

Bezüglich der Kosten für die neue Kita teilte der OB mit: "Der Bau von Kita und Außenanlage wurde im Juni 2020 ursprünglich mit Kosten von 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Auf Grund der leider seit einiger Zeit astronomisch steigenden Preise für Baumaterial und Dienstleistungen ist derzeit absehbar, dass die Gesamtkosten am Ende bei voraussichtlich rund 6.400.000 Euro liegen werden." Die Baumaßnahme werde jedoch großzügig mit Mitteln aus dem Förderprogramm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" von Bund und dem Land Hessen mit insgesamt 3.974.800 Euro gefördert. "Wir sind sehr dankbar für diese beachtliche Unterstützung, die es möglich gemacht hat, eine wegweisende Konzeption zu realisieren, die dem innovativen Geist des Quartiers angemessen ist." Die Beantragung dieser Einzelmaßnahme war möglich, da sich die neue Kita innerhalb des Fördergebiets "Klima-Pionier-Quartier" im Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" befindet", erläuterte Kaminsky.

Bürgermeister Weiss-Thiel (SPD) gab einen Einblick in die konzeptionelle Ausrichtung in der neuen Einrichtung: "Wir haben von Anfang an konsequent den Ansatz eines "inklusiven Zentrums für Bildung und Betreuung von 0-10 Jahren verfolgt: Schon in der Entwicklungsplanung für das Quartier wurden Kita, künftige Grundschule und Sporthalle auf einem Areal verortet und in der baulichen Umsetzung als eine Einheit betrachtet." Die Wissenschaft habe eindeutig belegt, dass in der Entwicklungsphase von Geburt bis zum Ende der Grundschulzeit die wichtigsten Grundlagen für den späteren Bildungs- und Berufserfolg gelegt werden. Deshalb sollten Erziehungs- und Bildungsansätze vielfältig, anregend, aufeinander abgestimmt und die Übergänge von der Kita in die Grundschule mit Ganztagsbetreuung möglichst fließend sein. "Die baulichen Voraussetzungen für die künftige inklusive Zusammenarbeit von Kita und Ganztags-Grundschule werden an dieser Stelle vorbildlich gelegt", so der Bürgermeister.

In der Kita Pioneer sollen vor allem sprachliche Kompetenzen und pädagogische Inhalte zur kulturellen Vielfalt auf der Grundlage eines gemeinsamen Wertekataloges vermittelt werden" Auch der Medienkompetenz durch die bewusste Nutzung digitaler Medien im Kita-Alltag wird ein besonderer Stellenwert zugewiesen. Weiterer Schwerpunkt der inhaltlichen Ausrichtung ist die Natur- und Umweltpädagogik. Gartenbau, Walderfahrung, eventuell auch mit tiergestützter Pädagogik, sollen die Sinneserfahrungen der Kinder anregen und fördern. "In der Einrichtung soll Kindern eine Erfahrungswelt angeboten werden, die die eigene Lernmotivation durch vielfältiges Erleben unterstützt und so kleine ‚Pioniere‘ bei ihrem Start in die Gesellschaft begleitet", meinte der Bürgermeister in Anlehnung an den Standort "Pioneer Park Hanau". Die Kita sei eine der ersten fest etablierten städtischen Einrichtungen in diesem Gebiet und sehe sich vor allem in ihrer Vernetzung mit vielen Akteuren im Stadtteil in einer besonderen Verantwortung", so Weiss-Thiel.

"Wir haben hier – auch dank der beträchtlichen Fördermittel von Land und Bund - wirklich etwas ganz Besonderes geschaffen, dasnicht nur der Ausrichtung des modernen Quartiers Pioneer Park Hanau Rechnung trägt, sondern auch für zukünftige Kita-Neubauten und deren Gestaltung in Hanau wegweisend sein wird", sind sich Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Weiss-Thiel einig. Sie dankten den vielen beteiligten Parteien für ihren Einsatz – allen voran dem Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung für die Konzeption und dem Eigenbetrieb Hanau-Immobilien und Baumanagement für die professionelle Projektleitung und Umsetzung.

Beim gemeinsamen Gang durch die Kindertagesstätte konnten sich die Gäste von der besonderen Architektur der Kita Pioneer selbst überzeugen: Das zweigeschossige klimaneutrale Gebäude -  nach dem Entwurf von Behnisch Architekten aus Stuttgart - besticht in der Fassade durch vertikale Lärchenholz-Lamellen, auskragende Decken, trapezförmige Terrassen und Dächer, die zukünftig begrünt werden sollen. "Der Entwurf, bestehend aus einzelnen in sich verschachtelnden organischen Baukörpern mit dazwischenliegenden Balkonen und Terrassen, ist inspiriert von der unmittelbaren Nähe zum Wald auch bei der Material- und Farbauswahl", erläutert Sibylle Jesgarz, vom Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement (IBM), der als Bauherr agierte und für die Projektleitung zuständig war.

Das Erdgeschoss wird erschlossen über einen offenen großzügigen Eingangs- und Empfangsbereich mit angrenzendem Mehrzweckraum. Mit dem Aufzug kann das Obergeschoss barrierefrei erreicht werden. Die auf beiden Stockwerken befindlichen Gruppenräume für Kinder ermöglichen nicht nur einen direkten Ausgang nach außen, sondern auch einen schönen Ausblick ins Grüne. Die Waldgruppe im östlichen Bereich des Gebäudes verfügt über eine separate Außentreppe mit direktem Zugang zu Garten und Wald.

Im Obergeschoss sind trapezförmige Terrassen als Außenspielfläche angeordnet, die sowohl direkt vom Flurbereich als auch von den Gruppenräumen zugänglich sind. Mittels zweier Außentreppen wird über die Terrassen ein direkter Zugang zum Garten geschaffen, der auch den Fluchtweg der einzelnen Gruppen bildet. Auch das Zusammenspiel mit der gerade entstehenden Grundschule samt Einfeldturnhalle bietet zukünftig eine optimale Betreuung für Kinder von 0-10 Jahre für das neue Stadtquartier. 

Unter der Leitung von Brigitte Allmannsdörfer und ihrer Stellvertreterin Laura Schulz werden 19 Mitarbeitende an der Kita tätig sein. Der Aufbau einer neuen Kita in einem neuentstehenden Wohngebiet mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus hat großes Interesse hervorgerufen. Sowohl intern wie auch extern gibt es Fachkräfte, die sich voller Engagement dieser Aufgabe stellen. In den nächsten Wochen kommen weitere Erzieherinnen und Erzieher hinzu."Es gehen nach wie vor Bewerbungen für diesen Standort ein", berichtet Astrid Weiermann, Leiterin des Eigenbetriebs Hanau Kindertagesbetreuung. "Das Gebäude ist Garant für gute Rahmenbedingungen bei der Betreuungsqualität, weil sie kleinere Gruppengrößen und gezielte Förderung ermöglichen", erklärt Weiermann abschließend.

Aktuell sind keine Betreuungsplätze in der Kita Pioneer mehr frei. Die Planungen sind bereits bis Mitte 2023 abgeschlossen. Eine Voranmeldung für das darauffolgende Kitajahr muss über das Kita Portal Hanau unter www.kita-portal.hanau.de erfolgen.

BAUDATEN:

Bauherr: Stadt Hanau vertreten durch Hanau Immobilien- und Baumanagement, Eigenbetrieb der Stadt Hanau
Projektleitung: Hanau Immobilien- und Baumanagement, Eigenbetrieb der Stadt Hanau Gebäude / Planung/Bauleitung: Behnisch Architekten, Rotebühlstr.163, 70197 Stuttgart Außenanlage / Planung/Bauleitung: Götte Landschaftsarchitekten GmbH, Hunsrückstraße 56, 65929 Frankfurt
Statik: Fast + Epp GmbH, Bismarckstraße 23, 64293 Darmstadt
Haustechnik: Ing. Büro Rainer Dilges, Raiffeisengasse 3, 35510 Butzbach/Fauerbach
Lüftung: IBS Ingenieurbüro Schönig, Hauptstraße28, 35440 Linden-Leihengestern
Elektroplanung: MIB Matysik Ingenieurbüro GmbH, Darmstädter Landstraße 213, 60598 Frankfurt
Brandschutz:  Petry & Horne Ingenieure, Forsthausstraße 5, 55127 Mainz-Drais

Kosten:
Voraussichtliche Kosten (Stand Oktober 2022): ca.6.400.000 € brutto Davon Förderung: Mittel von bis zu 3.974.800,00 € aus dem Programm "Förderung der sozialen Integration im Quartier"
Bauzeit: Ende August 2020 bis September 2022

Fläche:
Netto-Grundfläche: ca. 1.978 m²
Umbauter Raum: ca. 8.802 m³
Brutto-Grundfläche: ca. 2.189 m²

Energieversorgung:
Die Kita Pioneer wird von der eigens für die Versorgung des Quartiers errichteten Energiezentrale des Pionierwerks Hanau GmbH mit Nahwärme versorgt und ist mit einer Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung ausgestattet. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer. Der Neubau erhält eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bei einem Wirkungsgrad von mindestens 85 Prozent. Der Primärenergiebedarf des geplanten Neubaus beträgt 107,20 kWh/m²a und unterschreitet somit die Vorgaben der zum Zeitpunkt der Genehmigung noch gültigen Energieeinsparverordnung bezogen auf das Referenzgebäude gemäß § 4 der Energieeinsparverordnung (EnEV) um 13%. Bei einem geplanten Wärmebedarf von 148.176 kWh/a und einem prognostizierten Strombedarf von rd. 38.406 kWh/a errechnen sich CO2-Emissionen in Höhe von 39.303 kg/a. Da sowohl der Strom über die HEMG als auch die Nahwärme über das Blockheizkraftwerk des Pionierwerks Hanau CO2-neutral gestellt ist, liegen die CO2- Emissionen für das Gebäude bei null.

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