Blütenpracht statt Monotonie in Hasselroth

Hasselroth
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Damit es auch für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge blüht, hat sich die Kampagne MKK blüht die Verwendung von Wildblumen auf die Fahne geschrieben.



Überall im Kreis sollen naturnahe Blühflächen – also Blumenwiesen, höhere Säume und Beete aus heimischen Wildblumen - gepflanzt und gesät werden. Solche naturnahen Blühflächen sind artenreiche Pflanzengemeinschaften, die einer noch wesentlich größeren Anzahl an Tieren einen wichtigen Lebensraum bieten.

Auch in Hasselroth soll monotones öffentliches Grün in wildblumenbunte Lebensräume umgewandelt werden und damit zukünftig einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt (Biodiversität) leisten. Auf Initiative des Umweltbeirates der Gemeinde sowie der Vogelschutzgruppe Hasselroth und des Obst- und Gartenbauvereines Niedermittlau entstehen zurzeit Blühflächen als Leuchtturmprojekte. Unter fachlicher Begleitung entstanden bereits auf öffentlichen Flächen u.a. Kreisel in der Bahnhofsiedlung oder alter Friedhof Gondsroth vielfältig blühende Wiesen für Insekten und Bienen.

Die Pilotprojekte sind exemplarisch und sollen für Nachahmungen von örtlichen Initiativen, im eigenen Garten oder auch landwirtschaftlichen Bereich werben. Außerdem ist es geplant, dass Schulen und Kindergärten mit Eigenverantwortung dem Vorbild folgen. Die Blühaktion soll Bürger für das Thema „Biodiversität“ sensibilisieren, Presseberichte und Schautafeln erläutern den Prozess und schaffen Akzeptanz, da eine Blühwiese zu manchen Zeitpunkten ihrer Vegetation schnell als ungepflegte vernachlässigte Fläche wahrgenommen wird.

Der Hintergrund für diese Initiative ist das Insektensterben in Deutschland, das mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen hat. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass schon 80% an reiner Biomasse unserer Insektenwelt verschwunden sind, Tendenz steigend. Wo sind die Ursachen zu suchen?

  • Im Gegensatz zur spezialisierten Honigbiene sind viele unserer Insekten Nahrungsspezialisten und ihr Überleben hängt jeweils vom Vorkommen „Ihrer“ Wildpflanzenarten ab. Sie wissen vielleicht, dass die Raupen des Kleinen Fuchs-Schmetterlings auf die große Brennnessel als Futterpflanze spezialisiert sind. Aber wussten Sie auch, dass zum Natternkopf die Natternkopf-Mauerbiene gehört, zur Glockenblume die Glockenblumen-Scherenbiene, zur Weidenblüte die entsprechende Sandbiene? Und so geht es weiter mit fast jeder Wildpflanze, die früher am Wegesrand oder auf Wiesen stand und nun häufig in der Landschaft und im Ortsbild fehlt. Die Nahrungssituation vieler Insekten hat sich dadurch in den letzten Jahren massiv verschlechtert.
  • Weitere Gründe für das Sterben der Insekten sind insbesondere der Einsatz von Pestiziden und die großflächige Anlage von Monokulturen in der Landwirtschaft.
  • Auch stehen in der freien Landschaft oft nur wenige Überwinterungs- bzw. Bruthilfen zur Verfügung. Völlig sterile, naturferne Gärten, in denen häufig auch Chemie zum Einsatz kommt, tragen ebenfalls zum Verschwinden von Hummeln, Schmetterlingen & Co. bei.
  • Insekten sind in unserer Nahrungskette überaus wichtig. Darüber hinaus sind sie das wesentliche Bestäubungsmedium in der Natur- und Kulturlandschaft. Ohne Insekten reduziert sich die heimische Artenvielfalt weiter – und Ihr Apfelbaum trägt keine Früchte.

In Hasselroth findet am Mittwoch, den 15. Mai 2019, in der Zehntscheune Neuenhaßlau ab 19 Uhr ein Informationsabend zu diesem Thema statt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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