Hasselroth: Bund will Anteil an Hessischer Fördereinrichtung verkaufen

Hasselroth
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Ein Teil der Hessischen Fördereinrichtung für junge Zugewanderte in Hasselroth steht zum Verkauf. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat bestätigt, dass sie den in ihrem Eigentum befindlichen Bereich des Areals zwischen dem Ortsteil Neuenhaßlau und dem Langenselbolder Bahnhof nicht weiter halten will. Als Käufer könnte nun das Land Hessen einspringen und somit auch den Fortbestand der Fördereinrichtung, deren Träger das Regierungspräsidium Darmstadt ist, sichern.



Das Gelände hat eine bewegte Geschichte: Der inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex und die dort installierten Tanklager wurden während des 2. Weltkrieges für die Versorgung der Fliegerhorste in Rothenbergen und Langendiebach genutzt. Später war dort ein Hilfskrankenhaus der Stadt Hanau und schließlich ein Wohnheim für Heimatvertriebene und Aussiedler. Seit 1992 werden jungen Zugewanderten mit Aussiedlerstatus, jüdischen Emigranten und Ausländern schulische Bildungsmöglichkeiten angeboten. In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Geissler-Schule in Hanau kann unter anderem die Hochschulreife erlangt werden. Circa 30 Schülerinnen und Schüler wohnen auf dem Gelände, unterrichtet werden insgesamt über 200. Die jungen Menschen werden auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt.

Im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befindet sich die südlich des Weiherwegs gelegene Teilfläche der Hessischen Fördereinrichtung. Die restlichen Flächen befinden sich im Eigentum des Landes Hessen. Die Bundesrepublik Deutschland hatte ihre Teilfläche, die mit Gründung der BImA in deren Eigentum überführt worden ist, im Jahr 1967 erworben. „Die Teilfläche ist dem Land Hessen als Träger der Einrichtung seit Jahrzehnten zur ausschließlichen Nutzung überlassen. Sie ist für Bundeszwecke entbehrlich. Die BImA hat die Teilfläche daher dem Land Hessen zum Erwerb im Wege der Erstzugriffsoption angeboten, um dem Land Hessen die Gelegenheit zu geben, die Eigentumsverhältnisse der tatsächlichen Nutzung anzupassen. Der Verkehrswert wird gutachterlich ermittelt“, erklärt die Bundesanstalt die jetzt bekannt gewordenen Verkaufsabsichten.

Anfang Mai wurde bereits im Unterausschuss für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung des Hessischen Landtages über die Zukunft der Fördereinrichtung in Hasselroth diskutiert. Dort wurde unter anderem mitgeteilt, dass die Veräußerung nicht mehr im Jahr 2022 geplant sei. Die Strukturen und die bestehenden Arbeitsverhältnisse sollen zudem erhalten bleiben. Das wurde auch bei einem Ortstermin im April so besprochen. Da kein Kaufinteresse seitens der Gemeinde oder des Kreises besteht, gilt ein Kauf durch das Land Hessen als sehr wahrscheinlich. Knifflig könnte dennoch die Preisfrage werden, bei den im Bundeseigentum befindlichen Gebäuden soll erheblicher Sanierungsbedarf bestehen.

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