Hasselroth: Glasfaser-Ausbau startet im Oktober

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Friedrich-Hofacker-Halle.

Hasselroth
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Nicht ein Stuhl in der Friedrich-Hofacker-Halle war frei geblieben am Dienstagabend – etwa 300 Bürgerinnen und Bürger verfolgten die Infoveranstaltung der Breitband Main-Kinzig vor Ort, mehr als 250 über einen Livestream: Sie alle wollten wichtige Informationen über den anstehenden Glasfaserausbau in Hasselroth erhalten und Fragen stellen. Diese beantworteten: Bürgermeister Matthias Pfeifer (Soziale Wählergemeinschaft), Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth, Kreisbeigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender der Breitband GmbH Winfried Ottmann (CDU), Athanus-Partners-Geschäftsführer Stefan Hütte sowie Christian Fütz und Mathias Faubel von Vodafone.



Über das große Interesse am Projekt freute sich besonders Hasselroths Bürgermeister Pfeifer: „Wir sind heute hier, um Ihnen Fragen zu beantworten, die Ihnen auf den Nägeln brennen. Transparenz und eine offene Kommunikation sind uns sehr wichtig.“ Bevor Nachfragen aus dem Publikum gestellt werden konnten, machte Pfeifer deutlich: „Ich möchte Hasselroth gemeinsam mit Ihnen auf die digitale Zukunft vorbereiten. Nutzen Sie also das Bürgernetz, das die Breitband Main-Kinzig für uns alle schafft, und bestellen Sie sich einen kostenlosen Glasfaseranschluss.“

Um Bandbreiten von mindestens einem Gigabit pro Sekunde zu empfangen, müssen Bürgerinnen und Bürger eine sogenannte Grundstückseigentümererklärung (kurz: GEE) abgeben. Bisher sind fast 14.000 dieser Glasfaserbestellungen eingegangen. Winfried Ottmann zeigte sich begeistert: „Das ist ein tolles Ergebnis, das wir in dieser kurzen Zeit erreicht haben – aber wir wollen mehr. Bitte seien Sie nach diesem Abend Multiplikatoren, und animieren Sie auch Nachbarn und Bekannte dazu, sich Glasfaser zu bestellen.“

Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth ging konkret auf die Quote in Hasselroth ein: „Mehr als 63 Prozent aller anschlussfähigen Haushalte haben sich schon Glasfaser bestellt. Damit liegt Hasselroth auf dem vierten Platz aller Kommunen. Ich bin mir aber sicher, dass wir gemeinsam mit Ihnen nach diesem Abend die 80-Prozent-Marke knacken.“ Roth betonte, dass eine Grundstückseigentümererklärung noch vor den Ausbauarbeiten abgegeben werden sollte: „Das erleichtert uns die Planung um einiges.“ In Hasselroth soll es übrigens Anfang Oktober mit den Ausbauarbeiten losgehen – und zwar im Ortsteil Gondsroth. Die Ortsteile Neuenhaßlau und Niedermittlau werden voraussichtlich allerdings erst Anfang 2025 an das Glasfasernetz angeschlossen sein.

Steffen Reith von der Kommunikationsagentur Bensing & Reith moderierte die Veranstaltung am Dienstagabend und gab viele Fragen aus dem Livestream an die Redner weiter. Auch das Publikum hakte bei den Experten ordentlich nach. Es stellte Fragen wie: „Was passiert, wenn Wasser an die Glasfaser-Anschlussbox kommt?“, „bekomme ich eine Bestätigungsmail, wenn ich eine GEE abgegeben habe?“ oder „was unterscheidet Kupferkabel von einer Glasfaserleitung?“

Letzteres beantwortete Vodafone-Projektleiter Christian Fütz: „Eine Glasfaserleitung kann hohe Datenmengen, die heute technischer Standard sind, schneller verarbeiten.“ Und Athanus-Partners-Geschäftsführer Stefan Hütte, zuständig für den Tiefbau, ergänzte: „Durch den Glasfaseranschluss bekommen Sie nicht nur schnelleres, sondern vor allem stabileres Internet.“

Das waren die wichtigsten Fragen bei der Bürgerversammlung:

Kostet der Glasfaseranschluss wirklich nichts und warum ist er kostenlos?

Der Glasfaseranschluss wird für die Bürgerinnen und Bürger des Main-Kinzig-Kreises komplett kostenlos gelegt. Das ist möglich, weil die Breitband Main-Kinzig auf Fördergelder von Bund und Land zurückgreifen kann, die etwa 90 Prozent der Kosten tragen. Die restlichen zehn Prozent übernimmt der Main-Kinzig-Kreis. Wer den gelegten Glasfaseranschluss direkt nutzen möchte, muss mit dem Diensteanbieter Vodafone einen Vertrag abschließen – dieser kostet etwas. Verpflichtend ist solch ein Internetvertrag aber keinesfalls: Die Bürgerinnen und Bürger können sich theoretisch auch einfach das Glasfaserkabel bis ins Haus legen lassen, um es in Zukunft zu nutzen, wenn ein anderer Anbieter seine Dienste über das Netz anbietet. Wann dies der Fall sein wird, ist noch offen.

Wie bekommt man Bescheid, dass es mit den Ausbauarbeiten los geht?

Vor dem Ausbau werden die Bürgerinnen und Bürger von den jeweiligen Tiefbauunternehmen kontaktiert, um einen Termin für eine Hausbegehung zu vereinbaren. Bei solch einer Begehung schauen sich die Techniker die häuslichen Gegebenheiten an und planen, wie und wo sie den Glasfaseranschluss legen. Ist dieser Schritt abgeschlossen, werden die Bürgerinnen und Bürger kurz vor dem Bau telefonisch oder per Handzettel benachrichtigt, an welchem Tag, und um welche Uhrzeit die Bagger in ihre Straße kommen.

Was passiert, wenn bei den Ausbauarbeiten etwas schief geht?

In diesem Fall muss sich die Bürgerin oder der Bürger bei der Breitband Main-Kinzig melden. Diese nimmt dann Kontakt zum Tiefbauunternehmen auf, welches für eine Entschädigung zuständig ist. Es ist durchaus möglich, dass mal ein Pflasterstein kaputt geht oder ein Glasfaserkabel abknickt: Beides sind aber absolute Ausnahmefälle.

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Die Teilnehmer auf dem Podium (von links): Matthias Pfeifer (Bürgermeister Hasselroth), Moderator Steffen Reith (Bensing & Reith), Winfried Ottmann (Aufsichtsratsvorsitzender Breitband GmbH), Simone Roth (Geschäftsführerin Breitband GmbH), Stefan Hütte (Geschäftsführer Athanus), Christian Fütz, Matthias Faubel (beide Vodafone).

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Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Friedrich-Hofacker-Halle.

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Matthias Pfeifer warb beim Heimspiel für das Glasfaserprojekt. Im Hintergrund Moderator Steffen Reith.

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Winfried Ottmann ist zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis.

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Simone Roth will in Hasselroth die 80-Prozent-Marke erreichen.

Fotos: Bensing & Reith


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