SPD-Urgestein Helmut Müller legt alle Ämter nieder

Neuenhaßlau
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Das Neuenhaßlauer Urgestein Helmut Müller hat nach 50 Jahren zum Jahresende sämtliche politischen Ämter niedergelegt. Der 67-Jährige gehörte mehrere Jahrzehnte dem Vorstand der SPD Hasselroth an, war unter anderem stellvertretender Parteivorsitzender. Zudem war er Ortsvorsteher von Neuenhaßlau und Vorsitzender der Gemeindevertretung und zu dieser Zeit auch Vorsitzender der Hessischen Parlamentsvorsteher im Hessischen Städte- und Gemeindebund (HSGB).



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Dort ist er jetzt Landesehrenvorsitzender. „Jammern ist nicht mein Ding, ich pack lieber an. In der SPD war das manchmal schon stressig gewesen, zu viele Meister und zu wenig Handwerker und Arbeiter“, lautet sein Resümee nach mehreren Jahrzehnten Kommunalpolitik.

Zu den Jusos in Neuenhaßlau zog es ihn ab 1968, vier Jahre später erfolgte der Eintritt in die SPD, der er jetzt 46 Jahre angehört. „Sozialdemokrat in Deutschland zu sein, ist schon eine schwierige Sache, in der SPD eine halsbrecherische Angelegenheit dazu“, sagt Müller schmunzelnd. Die Partei sei keine Partei für Warmduscher, aber mit Humor und Spaß an der Sache ginge es. Seine Kernkompetenz sah er in der Sozialpolitik. Er sei in den Jahren sowohl Generalist als auch Spezialist geworden. Er habe in seiner Amtszeit an hochgerechnet 450 Tagen an über 5000 Sitzungen teilgenommen und dabei über 30.000 Blatt Papier gelesen sowie mit Unterlagen, Büchern etwa 5 Tonnen Papier bewegt. Er selbst entstammt einer Großfamilie, sein Elternhaus war ein Viergenerationen-Haus. Eltern, sieben Kinder, Oma, Opa und behinderter Onkel sowie Urgroßmutter. „Hier wurde soziale Kompetenz mit der Muttermilch aufgenommen“, lacht Müller. Mutter Hessin und wie die Kinder evangelisch, der Rest Flüchtlinge aus dem Sudetengebiet und katholisch.

Schluss ist aber noch lange nicht: Aus Alters- und Gesundheitsgründen muss er entschleunigen, wie er sich ausdrückt. Für einen „Schaffer“ sei dies eine echte Herausforderung. Beim Sozialverband VdK, in dem er sich seit 2005 engagiert, ist er auf allen Ebenen vertreten. Er ist Vorsitzender des VdK Ortsverbandes Neuenhaßlau-Gondsroth, Sozialrechtsberater im Kreisverband Gelnhausen, Bildungsbeauftragter des Bezirksverbandes Frankfurt, Seminarleiter der VdK Ehrenamtsakademie des Landesverbandes und Mitglied in zwei Ausschüssen des Landesvorstandes. Nach seinen Wünschen gefragt, sagt er sofort Gesundheit und Frieden. Sein Lebensmotto ist: „Wer nicht kämpft hat schon verloren!“ Ob er Träume hat, ja etliche. Einer davon ist: „Ich werde morgens in Deutschland wach und lese in der Tageszeitung die Überschrift: Von der Geburt bis zum Doktortitel alles gebührenfrei!“ Deutschland hat erkannt, dass seine Kinder sein Reichtum sind, sozusagen die natürlichen Bodenschätze, und eine fundierte kostenfreie Bildung die Grundvoraussetzungen für ein friedliches demokratisches Staatswesen sind.


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