Hasselroth: Weiterentwicklung der Fördereinrichtung für junge Spätaussiedler

Neuenhaßlau
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Lothar Streck, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Hanau-Main-Kinzig e.V. und seine Stellvertreterin Dr. Olga Martens haben großen Grund zur Freude. Denn die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, kündigt in ihrer Presseinformation Nr. 2 vom 11.01.2024 eine nachhaltige Weiterentwicklung der Fördereinrichtung für junge Spätaussiedler in Hasselroth an.



„Die Hessische Landesregierung bekennt sich zur Sicherung der Fördereinrichtung für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und wird diese weiterentwickeln“, teilt die Landesbeauftragte zu der Einrichtung zwischen Neuenhaßlau und dem Bahnhof Langenselbold weiter mit. Dafür sei ein längerer Vorlauf, Überzeugungsarbeit und eine erhebliche Anstrengung notwendig gewesen, die sie gerne und aus tiefer Überzeugung mit großartiger Unterstützung ihrer Stabsstelle geleistet habe. Die einzige in Deutschland überhaupt noch bestehende Fördereinrichtung für junge Spätaussiedler, die eine akademische Ausbildung anstreben oder weiterführen wollen, werde damit entscheidend gestärkt und langfristig in ihrer Existenz gesichert. „Das Projekt Hasselroth ist mir ein Herzensanliegen! Ich bin überaus dankbar für die zukunftsweisende Entscheidung der Landesregierung. Künftig soll neben den Förderlehrgängen für junge Spätaussiedler auch die Erstunterbringung insbesondere von Familien in der Einrichtung ermöglicht werden. Seit Jahren ist mir die getrennte Erstunterbringung von Spätaussiedlern einerseits sowie Flüchtlingen und Asylsuchenden andererseits ein wichtiges Ziel. Das entsprechende Gesetz und die Unterbringungsverordnung befinden sich derzeit in der Evaluation."

Aufgrund der seit Jahren stetig ansteigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland sei die ohnehin schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt noch schwieriger geworden. Die Situation für Spätaussiedler verschärfe sich dadurch nochmals. Bis zu drei Jahre müssten Spätaussiedler-Familien in den Erstaufnahmeeinrichtungen verbleiben bis sie eine entsprechende Wohnung fänden. Die gemeinsame Unterbringung von Spätaussiedlern mit Flüchtlingen und Asylsuchenden bei gemeinsamer Nutzung von Waschräumen und Küchen führe in vielen Fällen zu erheblichen und unzumutbaren Konflikten. Spätaussiedler, die aufgrund ihres durch das Bundesvertriebenengesetz bestätigten schweren Kriegsfolgeschicksals nach strenger Prüfung der Aufnahmekriterien in die Bundesrepublik Deutschland aussiedeln dürften und hier mit ihrer Aufnahme deutsche Staatsbürger werden, hätten hier bei uns eine angemessene Unterbringung und stärkere Hilfestellung bei Wohnungssuche und Eingliederung verdient. Dieser Verpflichtung stelle sich die neue schwarz-rote Hessische Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag (Seite 175) vorbildlich:

„Wir treten dafür ein, dass die bisherige Fördereinrichtung Hasselroth zu einer Unterbringungseinrichtung, insbesondere für jugendliche Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, aber auch für junge Familien ausgebaut wird. Dazu werden wir die Integrationsmaßnahmen vor Ort weiter ausbauen und den Standort Hasselroth in ein Kultur-, Weiterbildungs- und Begegnungszentrum entwickeln.“

„Diese Aussage ist ein ausdrückliches Bekenntnis der Hessischen Landesregierung zum Schicksal und zur Volksgruppe der Deutschen aus Russland sowie aller Spätaussiedler, für das ich überaus dankbar bin. Spätaussiedler deutscher Abstammung aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion haben Repressalien, Entrechtung, Familientrennung, Deportation und Verbannung erlebt, weil sie Deutsche waren. Insofern trägt Deutschland entsprechend Bundesvertriebenengesetz für diese Menschen eine besondere Verantwortung. So soll in Hasselroth – am Rande des Rhein-Main-Gebietes zentral in Hessen und ganz Deutschland gelegen – langfristig ein Begegnungs-, Beratungs- und Kulturzentrum für Spätaussiedler entstehen mit Angeboten für Eingliederungshilfen und Integrationsangebote aller Art. Wenn auch zunächst eine längere Phase der Renovierung ansteht, bin ich sehr froh, dass dieser Plan in greifbare Nähe rückt. Die Einrichtung in Hasselroth soll für Spätaussiedler künftig eine speziell auf sie ausgerichtete Anlaufstelle werden, in der sie sich treffen können, willkommen sind und zuhause fühlen dürfen. Ich freue mich sehr, zum Ende meiner Amtszeit als Landesbeauftragte mit allen genannten, ausgesprochen positiven Maßnahmen die Anliegen des BdV, der Landsmannschaften und der Deutschen aus Russland ein weiteres Mal unterstützen zu können“, führt Margarete Ziegler-Raschdorf aus.

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