Es waren auch die kleinen Gesten, die von Günther Ochs aus Neuenhaßlau in Erinnerung bleiben werden: Immer, wenn einer seiner Jugendfußballer Geburtstag hatte, legte er am Abend vorher eine Grußkarte vor die Haustür und gratulierte so auf seine ganz eigene Weise. Die Nachwuchsarbeit lag ihm besonders am Herzen, das wusste jeder im Hasselrother Ortsteil. Am 10. Januar 2024 ist Günther Ochs im Alter von 84 Jahren gestorben.
Bei Viktoria Neuenhaßlau hat er mehrere Generationen von Fußballern von Anfang bis Ende der Laufbahn begleitet. Er war Jugendleiter mit Herz und Leidenschaft, der Fußballplatz war sein zweites Zuhause. Immer an seiner Seite der bereits verstorbene Jürgen Wagner, beide haben gemeinsam die Jugendarbeit des Vereins über Jahrzehnte geprägt. 1996 ernannte ihn die Viktoria zum Ehrenjugendleiter, auch als er längst im Fußball-Ruhestand war, besuchte er noch jedes Heimspiel der Neuenhaßlauer.
„Günther lebt für den Fußball, Günther lebt für die Kinder und Günther lebt für Hasselroth“, beschreibt ihn die Hasselrother SPD auf ihrer Homepage, der er über 60 Jahre angehörte und für die er unter anderem in der Gemeindevertretung saß. 2009 erhielt Günther Ochs den Ehrenbrief des Landes Hessen, neben dem Fußball war er auch Kinderturnwart bei der Turngemeinde Neuenhaßlau und Mitarbeiter in der Kinderkirche, der damalige Landrat Erich Pipa (SPD) bezeichnete in ihn als „Ikone des Ehrenamtes“.
Als Rentner war Günther Ochs übrigens auch oft im Hochholz zwischen Neuenhaßlau und dem Flugplatz Langenselbold unterwegs. Der ehrenamtliche Storchenhorstbetreuer richtete sein Fernglas gen Himmel und beobachtete begeistert die Population. Und wenn man den Vogelschützer aus Neuenhaßlau auf seiner Storchentour traf, berichtete er auch dort immer vor allem vom Nachwuchs, der sich neu im Nest angesiedelt hatte.
