Demenzlotsen: Für mehr Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe

Niedermittlau
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Die Malteser in Hasselroth und der Main-Kinzig-Kreis laden am Donnerstag, 22. Oktober, alle interessierten Unternehmen oder Mitarbeiter von Unternehmen mit Kundenkontakt ein, um ihr neues gemeinsames Projekt „Malteser Demenzlotsen für den Main-Kinzig-Kreis“ vorzustellen.



Los geht es um 18.30 Uhr in der Friedrich-Hofacker Halle. Demenzlotsen sind von den Maltesern geschulte Mitarbeiter mit Kundenkontakt, die Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennen und adäquat damit umgehen können.

„Gemeinsam mit den Unternehmen möchten wir Erkrankten und auch deren Angehörigen den Alltag erleichtern und verhindern, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und sich ausgeschlossen fühlen“, erklärt Malteserin Monika Heinz den Hintergrund des Projekts. Und die erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler ergänzt: „Es ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe, Menschen mit Demenzerkrankungen ein Leben und Altern in Würde zu ermöglichen. Wir – die politisch Verantwortlichen – müssen hier für gute Rahmenbedingungen eintreten. Im Main-Kinzig-Kreis sind wir mit einer Vielzahl von vernetzten Beratungs- und Unterstützungsangeboten bereits auf einem guten Weg.“

Im Main-Kinzig-Kreis gibt es bereits in Kooperation mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung in Hanau etwa 80 geschulte Demenzlotsen. Die Malteser in Hasselroth möchten sich nun auf den Weg machen, auch im ländlichen Bereich des Kreises rund um Hasselroth, Gründau und Freigericht mit dem sehr erfolgreichen Demenzlotsenprojekt zu starten. In Hessen gibt es bereits 11 Demenzlotsenstandorte und mit dem Main-Kinzig-Kreis nun einen weiteren Standort, der das mit dem 3. Platz beim Hessischen Demografiepreis 2017 ausgezeichnete Projekt auf den Weg bringt.

Denn Situationen, wie folgend beschrieben, sind längst auch im Main-Kinzig-Kreis keine Seltenheit mehr, sondern vielmehr Teil des Alltags: Kunden, die vergessen zu bezahlen, die nicht wissen, was sie kaufen wollten, kein Geld dabeihaben und damit die restliche Kundschaft verärgern. „Wir haben bereits Dienstleistungsunternehmen, Apotheken, Ärzte und Einzelhändler kontaktiert und dafür geworben, Mitarbeiter von den Maltesern schulen zu lassen“, Peter Weingärtner von den Maltesern in Hasselroth, der gemeinsam mit einer weiteren Ehrenamtlichen, Petra Gratl, die Demenzlotsen für den Main-Kinzig-Kreis koordiniert.

„Dahinter steckt die Idee, dass es in jedem Geschäft, den Bankfilialen und den Behörden – also überall dort, wo demenziell veränderte Menschen im Alltag hingehen – einen Ansprechpartner gibt, der weiß, wie man adäquat mit betroffenen Menschen umgeht“, ergänzt Monika Heinz, Referentin der Malteser in Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland für den Bereich Demenz und Leben im Alter. „Umso größer war die Freude, dass bereits einige Unternehmen ihr Interesse signalisiert haben.“ Denn für Menschen mit Demenz sei es gerade im Anfangsstadium der Krankheit äußerst wichtig, tägliche Routinen weiter zu führen. „Es hilft, wenn sie alte Gewohnheiten so lange wie möglich beibehalten können und man ihnen ermöglicht, diese in einem strukturierten Tagesablauf mit einzubeziehen. Zum Beispiel morgens Brötchen holen, danach in die Apotheke gehen, nachmittags Kaffeetrinken in der Stadt und danach Einkäufe erledigen“, erklärt Monika Heinz.

Nun werden weitere Unternehmen gesucht, die Mitarbeiter zu Demenzlotsen schulen lassen und die Möglichkeit der Teilhabe von Menschen mit Demenz unterstützen. Die Schulung selbst findet am 5. Dezember statt und eine Anmeldung ist nach dem 22. Oktober möglich. "Die Teilnahme Ihres Unternehmens an der Auftakt-Veranstaltung melden Sie bitte bis zum 20.10.2020 mit der entsprechenden Teilnehmerzahl über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an. Die Veranstaltung findet selbstverständlich unter den aktuellen Hygieneauflagen statt. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund dessen auf 30 Teilnehmer begrenzt, die Vergabe der Plätze erfolgt nach Eingang Ihrer Anmeldung", teilen die Malteser mit.

Hintergrund: Ausbildung zum Malteser Demenzlotsen
Die Ausbildung beinhaltet Informationen, wie demenziell veränderte Menschen denken und handeln, wie man Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennt und praktische Tipps, wie man mit dem Betroffenen angemessen umgeht. „Wir bringen den Teilnehmern bei, wie sie auffälliges Verhalten richtig deuten und einordnen können, zeigen ihnen Kommunikationsmöglichkeiten und -formen im Umgang mit Demenzkranken auf und informieren sie über bestehende Hilfsnetzwerke“, so Malteser Koordinatorin Monika Heinz. „Übergeordnetes Ziel des Projekts ist, dass Betroffene weiterhin am öffentlichen Leben in Rödermar teilnehmen können und damit die Steigerung ihrer Lebensqualität.“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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