Winterschnittkurs im Lehrgarten

Niedermittlau
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Zum alljährlich stattfindenden Winterschnittkurs hatte der Obst- und Gartenbauverein Niedermittlau Anfang März in den Lehrgarten eingeladen.



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Der Kurs wurde diesmal in Kooperation mit dem OGV-Kreisverband Gelnhausen durchgeführt. Der Kreisvorsitzende Lothar Schramm und die Fachwarte des OGV Niedermittlau, Karlheinz Schröder und Thomas Mohn, unter deren Leitung der Schnittkurs durchgeführt wurde, begrüßten etwa 20 Personen. Die Teilnehmenden konnten sich über den fachgerechten Schnitt und die Pflege von Kern-, Stein-, und Beerenobst sowie Rosen und diversen Ziergehölzen informieren.

Ein Schnitt im Winter und zeitigen Frühjahr regt grundsätzlich das Wachstum bei allen Gehölzen an. Durch den Neuaustrieb bleiben die Pflanzen vital und bilden über Jahrzehnte Blüten und Früchte. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, wann das Gehölz Blütenknospen bildet und später blüht, um durch das gezielte Entfernen und Ableiten von Trieben ein optimales Gleichgewicht zwischen Blüte und Wachstum zu erzielen. So bilden öfter blühende Edel- und Beetrosen ihre Blütenknospen im selben Jahr, in dem sie auch blühen. Der Schnitt darf also ruhig kräftig ausfallen. Das Gleiche gilt für andere Sommerblüher wie dem Schmetterlingsflieder oder dem Spierstrauch. Hier wird im Frühjahr der gesamte Strauch um ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten. Die Gehölze zeigen sich dann im Sommer mit voller Blütenpracht.

Anders ist es bei frühblühenden Gehölzen wie Apfel, Kirsche und Co., aber auch bei Frühjahrsboten wie der Forsythie oder dem Duftschneeball. Diese Gehölze bilden ihre Blütenknospen schon im Vorjahr, um sich im ersten Viertel des neuen Jahres in voller Blüte zeigen zu können. Schneidet man diese Gehölze im Winter stark zurück, entfernt man die Blütenknospen und die Blüte fällt somit nur sehr gering aus. Auch der Ertrag bei Obstgehölzen wird stark reduziert, gleichzeitig reagiert die Pflanze mit sehr starkem und unkontrolliertem Wachstum. Bei diesen Gehölzen sollte im Winter also nur mit Bedacht geschnitten werden und durch gut überlegte Eingriffe lediglich zu altes, krankes und abgestorbenes Holz sowie Triebe, die nach innen oder übereinander wachsen, entfernt werden. Ein verkahltes und vergreistes Gehölz kann aber durch einen starken Schnitt verjüngt und neu aufgebaut werden, allerdings muss man dann ein bis zwei Jahre auf Blüten verzichten.

Unter tatkräftigem Einsatz der Vereinsmitglieder und Gäste wurden die Obstbäume, bei denen es sich hauptsächlich um Spindelbäume handelt, sowie Weinreben, Beerensträucher und verschiedene Ziergehölze geschnitten.


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