Doch steigende Material- und vor allen Dingen Energiekosten sorgen auch bei Bäckermeister Jürgen Hellmuth zunehmend für Sorgenfalten. Deutschlandweit machen Bäckereien aktuell auf ihre prekäre Lage aufmerksam. Im Gespräch mit dem CDU-Landtagsabgeordnete Max Schad machte Hellmuth jetzt deutlich, dass gerade für das klassische Bäckerhandwerk die Situation – insbesondere so kurz nach der Corona-Krise - teilweise existenzbedrohend sei.

So haben sich laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die Preise für Mehl und andere Rohstoffe in den vergangenen Monaten um bis zu 80 Prozent erhöht. Bei den Energiekosten sei mit einer Verdreifachung bis Verzehnfachung des Gaspreises zu rechnen; beim Strompreis müsse mit einer Verdoppelung bis Verdreifachung kalkuliert werden. Für die energieintensive Bäckereibranche eine Hiobsbotschaft. Die Preiserhöhungen können auch nicht an die Kunden weitergegeben werden, da die steigenden Kosten und die Auswirkungen der hohen Inflationsrate alle betreffen, und auch die Verbraucher immer sparsamer werden müssen. Für einen Handwerksbetrieb wie den Meddeler Bäcker, der aktuell unter anderem vier Azubis beschäftigt, und bei dem statt Massenproduktion besonders viel Wert auf Qualität gelegt wird, eine große Herausforderung.

Deswegen erhoffen sich Jürgen Hellmuth und seine Kollegen Hilfe von Seiten der Politik. Max Schad verwies auf die erneute Ausweitung der Förderprogramme des Landes Hessen für Unternehmen, nahm zugleich aber auch die Bundesregierung in die Pflicht. Zwar sei seitens Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mittlerweile Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe in Aussicht gestellt worden, konkret passiert sei bislang aber noch nichts. Damit gehe weiterhin wertvolle Zeit verloren – Zeit, die viele Betriebe nicht haben. „Es kann nicht sein, dass großen Industriebäckereien unter die Arme gegriffen wird, kleine Handwerksbetriebe aber leer ausgehen. Hier braucht es schnelle Finanzhilfen“, betonte Max Schad. Die Bäckerei von Jürgen Hellmuth stehe stellvertretend für viele Betriebe in der Region, in denen noch ausgebildet werde und die für die Nahversorgung vor Ort wichtige Eckpfeiler seien. „Klassische Bäckereibetriebe sind auch ein Stück Kulturgut, das nicht verlorengehen darf.“

 


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