Wegen Rasern und Falschfahrern: Unterschriftenaktion in Gondsroth

Gondsroth
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Fast 70 Bürgerinnen und Bürger aus dem Hasselrother Ortsteil fordern eine Reduzierung der erlaubten Geschwindigkeit in den Dorfstraßen, die aufgrund der Sperrung der Ortsdurchfahrt aktuell als Abkürzung genutzt werden. Zahlreiche Fahrzeuge nutzen täglich die teils schmalen Gassen und sparen sich so einen vergleichsweise weiten Umweg. Die Gemeinde hatte unlängst mit einer Beschilderung den Verkehr reguliert, aber nicht reduziert.



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Initiiert hat die Unterschriftenaktion Anwohner Reinhold Harbauer. 67 Unterschriften hat er aus Hufeisen-, Schul-, Vorspessart-, Hain-, Frankfurter und Friedrichstraße gesammelt, zudem beteiligten sich Anwohner aus Hanauer Weg, Pfeiffersahl, Im Schlag und Richard-J.-Ruff-Straße. Alle sind von dem gesteigerten Verkehrsaufkommen betroffen.

"Eine beabsichtigte Herstellung von Sicherheit und Ordnung darf nicht an anderer Stelle zur Unsicherheit und Gefahr führen. Die Ursache, dass im Wohngebiet von Gondsroth jetzt täglich mehr als 5.000 Fahrzeuge durch die kleinen Anliegerstraßen fahren, ist wahrscheinlich nicht zu beseitigen. Dass aber die Anwohner nun vermehrt einer Gefahr mit Lärm- und Gesundheitsbelastung ausgesetzt sind, ist nicht hinnehmbar. Der Schul- und Kindergartenweg wurde für viele Kinder gefährlicher, ebenso für Fußgänger, Spaziergänger und Radfahrer im Ortsgebiet. Die auf dem Bolzplatz hinter der Schule spielenden Kinder sind einer sehr großen Gefahr durch die vielen Fahrzeuge und die vielen mit nicht angepasster Geschwindigkeit durch das Wohngebiet fahrenden Fahrzeugen ausgesetzt. Anwohner sind einer besonderen Gefahr durch die engen Straßen beim Verlassen Ihrer Grundstücke ausgesetzt", heißt es in dem Schreiben mit den Unterschriften. Alles zusammen wurde am Montag im Rathaus abgegeben. Gefordert wird einer Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von aktuell 30 auf 10, alternativ wenigstens 20 Stundenkilometer.

Obwohl die Beschilderung mit "Anlieger frei" weder übersehbar noch zweideutig ist, nutzen viele Verkehrsteilnehmer die Dorfstraßen, um schneller von Somborn nach Neuenhaßlau (oder umgekehrt) zu kommen. Vor allem nachts spielen sich teils skurrile Szenen ab: So fahren manche Pkw nicht nur mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit über die teils mit Kopfsteinpflaster ausgestatteten Straßen - meist aus Frust darüber, dass nur eine Straße pro Richtung für die Durchfahrt freigegeben ist und diese nicht gleich gefunden wurde. Einige ignorieren sogar die "Durchfahrt verboten"-Schilder und fahren entgegengesetzt der Einbahnstraßen. Die Ortsdurchfahrt von Gondsroth soll im Mai wieder für den Verkehr freigegeben werden.


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