Vom klassischen Ehrenamt oder der Vereinstätigkeit über Bürgergenossenschaften und -initiativen, bis hin zur „Fridays for Future“-Bewegung. In der Vergangenheit waren die Trägergruppen des Engagements vor allem in lokalen Vereinen, Schulen und Kirchen zu finden. Heute gibt es einen bunten Mix an Beteiligten bei der Gestaltung des Lebensumfeldes. Dieser Strukturwandel macht es schwer, Engagement oder Ehrenamt genau zu definieren.

Hier setzt das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Projekt „ENKOR Engagementkonstellationen in ländlichen Räumen“ an, das in neun Gemeinden Ost- und Westdeutschlands bürgerschaftliches Engagement untersuchen möchte. Nachdem das Team der Georg-August-Universität zunächst die Engagementlandschaft der Gemeinde Vöhl in Waldeck-Frankenberg untersucht hat, haben Sie sich nach Kontaktaufnahme durch Bürgermeister Rainer Schreiber und Helmut Ruppel, den Leiter der Ehrenamtsagentur, für Jossgrund als Vergleichsgemeinde entschieden.

Die Forscher*innen um Prof. Dr. Claudia Neu und Koordinatorin Ljubica Nikolic stellen sich im Projekt folgende Fragen: In welchen Formen zeigt sich Engagement gerade in ländlichen Räumen? Welchen Herausforderungen muss sich Ehrenamt stellen? Welche Innovationen gibt es im Engagement in den unterschiedlichen Regionen? Besteht ein Zusammenhang zwischen den Rahmenbedingungen vor Ort und der Form oder Beständigkeit des Engagements? In den Untersuchungen spielen regionale, kulturelle, soziale, wirtschaftliche und politische Aspekte eine wichtige Rolle.

Bürgermeister Rainer Schreiber (SPD) zeigt sich begeistert: „Nachdem die Kollegen des Landkreises Waldeck-Frankenberg nur Positives über die Projektpartnerschaft mit der Uni Göttingen berichten, freuen wir uns dabei zu sein.“ Auf die Bürger*innen der Gemeinde Jossgrund wartet ein spannendes Programm. Noch im September dieses Jahres findet die Landinventur (am 8.09.2022, im Beilstein-Stadl) statt, bei der Vertreter*innen aus den 4 Ortsteilen eine Bestandsaufnahme dessen machen, was es alles in ihren Wohnorten gibt. Denn erstmalig soll im Projekt ENKOR die bürgerwissenschaftliche Landinventur mit sozialwissenschaftlicher Feldforschung kombiniert und gemeinsam ausgewertet werden. Eine „Landkarte des Engagements in ländlichen Räumen“ soll entstehen, die eine bessere Einschätzung und damit auch Unterstützung ermöglicht. Das Besondere des ENKOR-Projektes ist dieser detaillierte Blick, der nicht auf Gemeindeebene endet, sondern bis auf das Dorf geht. Wie sagt Ehrenamtsleiter Helmut Ruppel so treffend: „Das Projekt dokumentiert endlich das vielfältige freiwillige Engagement in der Gemeinde.“ Und mehr noch, denn die Wissenschaftler*innen kommen nicht nur zur Landinventur und um Interviews mit Engagierten zu führen, sie kehren im Sommer 2023 mit Handlungsoptionen für lokale Akteure, Verwaltung sowie Politik zurück und erarbeiten mit den Bürger*innen Jossgrunds gemeinsam, wie Engagement in ländlichen Räumen zukunftsfähig gestaltet werden kann.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2