Ein großer Kran an einer Windkraftanlage im Windpark „Roßkopf“ im Spessart bei den Gemeinden Flörsbachtal und Jossgrund hat die Gerüchteküche angeheizt: Muss eines der Windräder wieder abgebaut werden? Ist eine der Anlagen nur zwei Jahre nach dem Aufbau schon nicht mehr betriebsbereit? Oliver Habekost, Geschäftsführer der Versorgungsservice Main-Kinzig GmbH (VSMK), ein Tochterunternehmen der Kreiswerke Main-Kinzig, klärt auf.
Bei einer routinemäßigen Kontrolle sei ein Riss in der Nabe zwischen Maschinenhaus und Flügeln aufgefallen. Da noch Gewährleistung besteht, wurde die sofortige Reparatur angeordnet, so Habekost, der auch Geschäftsführer der Kreiswerke Main-Kinzig ist. Für den Austausch der Nabe müssen die Flügel der Windkraftanlagen abgenommen werden. Anschließend soll wieder der Betrieb aufgenommen, sodass auch zukünftig sechs Anlagen nahe Jossgrund und Flörsbachtal zur Stromversorgung beitragen sollen.
Der Startschuss für den Windpark „Roßkopf“ fiel im September 2020. Die sechs Windkraftanlagen sollen im Jahr circa 50 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und damit 14.000 Drei-Personen-Haushalte versorgen können. Gemeinsam mit der Kreiswerke-Tochter Versorgungsservice Main-Kinzig GmbH hatte die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) den Windpark für circa 35 Millionen Euro errichtet. Ursprünglich waren elf Anlagen im Spessart geplant, nachdem der Rotmilan und die Mopsfledermaus dort entdeckt worden waren, wurden aus Tierschutzgründen aber schließlich nur noch sechs Windräder genehmigt.
Die Versorgungsservice Main-Kinzig GmbH betreibt im Main-Kinzig-Kreis auch den Windpark Neudorf, auf dem Areal am Rande der Stadt Wächtersbach produzieren drei Anlagen seit 2014 Strom. Bereits im Juli 2013 waren von der Versorgungsservice Main-Kinzig GmbH zwei Windkraftanlagen auf dem Galgenberg nahe Schöneck in Betrieb genommen worden.
