Jossgrund: Elias Kleespies fährt zur Schreiner-Weltmeisterschaft

Foto-Quelle: Bundesverband TSD

Jossgrund
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Vom 10. bis 15. September zählen im französischen Lyon, dem Austragungsort der Berufsweltmeisterschaft (WorldSkills) für Handwerker, vor allem zwei Dinge: allerhöchste handwerkliche Präzision und absolute Nervenstärke. Und Elias Kleespies aus Jossgrund-Oberndorf, der bei der Schreinerei Innenausbau und Treppenbau Desch in Burgjoß beschäftigt ist, wird am Donnerstag, 5. September 2024, dabei sein, wenn die deutsche Nationalmannschaft im Mannschaftbus von Mannheim aus nach Lyon aufbricht.



"Als überzeugter und intensiv unterstützender Beschäftigungsbetrieb möchten wir jetzt die Gelegenheit noch einmal wahrnehmen auf diese Veranstaltung hinzuweisen und unseren Mitarbeiter die entsprechende Wertschätzung dafür zollen, seine andauernde Bereitschaft sich in den Dienst des Schreiner- und Tischlerhandwerks in der Öffentlichkeit zu präsentieren und den Leistungsstand mit Qualität und eigenem Anspruch mit den besten der Zunft Weltweit zu messen. Dies zeigt die Leistungsfähigkeit kleiner Handwerksbetriebe, wie es der unsrige ist – trotz wenig bis keiner finanziellen Unterstützung – mit entsprechenden Entbehrungen und Zugeständnissen, um die Teilnahme zu gewährleisten", heißt es aus der Schreinerei in der Spessartgemeinde.

Elias Kleespies und der zweite deutsche Teilnehmer Felix Wilhelm bereiten sich seit Monaten in mehrwöchigen Spezialtrainings mit dem Bundestrainerteam sowie in ungezählten Arbeitsstunden daheim auf die WM vor. Immer geht es darum, die zahlreichen und zum Teil sehr anspruchsvollen Arbeitsschritte weiter zu verinnerlichen, noch präziser und schneller zu werden. Selbst kleinste Ungenauigkeiten gilt es, auf diese Weise zu vermeiden. Denn 99 Prozent reichen nicht, wenn man das Ziel hat, in Lyon eine der begehrten Medaillen zu gewinnen.

Auch wenn die deutschen Teilnehmer des Tischler- und Schreinerhandwerks während ihrer dreijährigen Ausbildung ein solides fachliches Fundament gelegt haben, finden viele der traditionellen handwerklichen Techniken, die bei den WorldSkills gefragt sind, im betrieblichen Alltag kaum noch Anwendung. Da heißt es jetzt: üben, üben und nochmals üben. Das verlangt neben besonderem handwerklichem Talent auch hohe Motivation und erfordert viel Zeit. Sowohl Wilhelm als auch Kleespies haben sich darauf eingelassen und sind vollkommen fokussiert auf die bislang größte Chance ihrer noch jungen und doch schon so ereignisreichen Karrieren.

So hatte Felix Wilhelm direkt nach seiner Ausbildung zunächst die Landesmeisterschaften in Baden-Württemberg gewonnen und war anschließend Deutscher Vizemeister geworden. Bei den WorldSkills wird er in der Kategorie "Bauschreiner" antreten und sein herausragendes Wissen und Können bei den anspruchsvollen Massivholzarbeiten unter Beweis stellen. Trainiert und betreut wird er von Bundestrainer Michael Martin und dem WorldSkills-Experten Markus Rauscher – der eine Weltmeister von 2005, der andere Vizeweltmeister von 2007. Elias Kleespies gewann 2022 die Hessenmeisterschaften und wurde im gleichen Jahr ebenfalls Zweiter bei den Deutschen Meisterschaften. In Lyon vertritt er sein Land in der Kategorie "Möbelschreiner" und wird sein ganzes Potenzial, aber auch starke Nerven aufbieten müssen, um unter hohem Zeitdruck perfekte handwerkliche Verbindungen und etliche weitere anspruchsvolle Details zu bewältigen. Kleespies trainiert bei Bundestrainer Florian Langenmair und wird darüber hinaus von dem WorldSkills-Experten Jan Dröge an der Holzfachschule in Bad Wildungen betreut.

Hintergrund
WorldSkills "Skill" (engl.) bedeutet Fähigkeit oder Geschick. Bei den WorldSkills messen sich die internationalen Nachwuchstalente verschiedener Gewerke aus Industrie und Handwerk. Neben Tischlern und Schreinern kämpfen zum Beispiel auch Maurer, Friseure und Mechatroniker um die Medaillen. Insgesamt treten in diesem Jahr 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus knapp 60 Berufen an. Das Tischler-Schreiner-Nationalteam misst sich in gleich zwei Kategorien mit der starken internationalen Konkurrenz: Bau- und Möbelschreiner. Qualifiziert haben sich Felix Wilhelm und Elias Kleespies bei den Deutschen Meisterschaften des Tischler- und Schreinerhandwerks. Eine weitere Hürde ist das Höchstalter. Alle Teilnehmer dürfen im Wettbewerbsjahr nicht älter als 22 Jahre sein. Die deutschen Bau- und Möbelschreiner zählen seit Jahrzehnten zur Weltelite und haben bereits vier Bronze-, acht Silber- und fünf Goldmedaillen gewonnen.

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Foto-Quelle: Bundesverband TSD


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