Stadt Langenselbold will die CO2- Emission halbieren

Langenselbold
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Die Stadt Langenselbold strebt auf Grundlage des städtischen Klimaschutzkonzeptes bis 2030 an, durch Energieeinsparung sowie durch einen verstärkten Einsatz erneuerbarer Energiequellen und durch eine effiziente Energienutzung einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung und zur Verringerung der CO2- Emission zu leisten.

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Diese sollen sich gegenüber 2010 mehr als halbieren. Beim Umbau der örtlichen Energie-, Gebäude- und Verkehrsinfrastrukturen zur klimafreundlichen Kommune müssen die Stadt Langenselbold sowie ihre Bürger und Gewerbebetriebe aktiv werden, damit dieses Ziel tatsächlich erreicht und die notwendigen Maßnahmen vor Ort realisiert werden können.

Für den Klimaschutz in Langenselbold ist seit Februar 2018 der zertifizierte Energieberater und Energieeffizienzbeauftragte Carsten Breitbach zuständig, der seit Beginn seiner Tätigkeit einige Projekte auf den Weg gebracht hat, die in der Priorität des städtischen Klimaschutzkonzeptes ganz oben standen. Unter anderem wurden am Schlossareal die Heizzentrale und das Nahwärmenetz erneuert sowie energetische Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle der Klosterberghalle durchgeführt, wodurch zusammen künftig beachtliche 145 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Auch die in diesem Jahr erfolgte Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Langenselbold auf LED-Lampen durch die Energie Netz Mitte, führt zu einer jährlichen CO2 -Einsparung von rund 84 Tonnen, betont Carsten Breitbach. Stetig fortgeführt wird auch die schrittweise LED- Umstellung der städtischen Liegenschaften.

Im Bereich der energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden sieht der Ausblick für das kommende Jahr vor, dass die Stadt Langenselbold wieder zwei größere Projekte realisieren möchte. Zum einen soll die energetische Komplettsanierung eines Acht- Familienhauses und zum anderen soll die Anlagentechnik in und am Technikgebäude des Freibades saniert werden. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, durch solche Projekte von Seiten der Stadt, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Thema zu wecken und beratend zur Seite zu stehen, erläutert Breitbach. Eines der wesentlichen Hemmnisse im Bereich der Gebäudesanierung ist der Mangel an neutralen und kompetenten Informationen. Bürger, die sich mit den Gedanken befassen, ihre alten Heizungen oder Fenster auszutauschen oder die Gebäudehülle ihres Hauses zu dämmen, erhalten je nach Verkaufsinteresse sehr unterschiedliche Informationen. Die umfassende Bereitstellung neutraler und kompetenter Informationen ist daher eine wesentliche Aufgabe, um die energetische Sanierungsquote und Sanierungsqualität in Langenselbold zu steigern. Aus diesem Grund wurden von der Stadt, für interessierte Bürger, zwei Angebote geschaffen. Zum einen können im vierwöchigen Turnus die kostenlosen Energieberatungssprechstunden wahrgenommen werden. Man erhält dabei von einem unabhängigen qualifizierten Energieberater konkrete Informationen zu sinnvollen Sanierungsmaßnahmen und zu möglichen Förderprogrammen. Termine können unter der Telefonnummer 06184/802-63 oder direkt im Bürgerbüro vereinbart werden.

Zum anderen steht dauerhaft im Foyer des Rathauses eine Ausstellung der Hessischen Energiesparaktion, mit regelmäßig wechselnden Themenschwerpunkten zur Gebäudesanierung und die Auslage von kostenlosem Informationsmaterial, zur Verfügung. Im neuen Jahr, voraussichtlich ab Anfang Januar, können Interessierte auch auf den neu gestalteten Seiten des Fachbereiches Energie-und Klimaschutz auf der Homepage der Stadt Langenselbold, Informationen einholen. Auf der Agenda steht auch die Bewusstseinsbildung für den Klimaschutz an städtischen Schulen und Kitas. Einen bleibenden Eindruck hat im Sommer der Schornsteinfeger „Schorni“ bei den Kindern im Grundschulalter hinterlassen. Schorni, der von einem Schornsteinfegermeister in traditioneller Montur mit Zylinder und Trompete verkörpert wird, ist als Regionalbeauftragter der Hessischen Energiespar-Aktion tätig. Bei seinen Auftritten gibt er den Kindern spielerisch Tipps und Infos wie im Alltag Energie, Strom, Wasser und Abfall eingespart werden kann. Wegen der guten Resonanz wird „Schorni“ auch im Jahr 2019 wieder in unseren Schulen und Kitas zu Gast sein.

Als größte Herausforderung der kommenden Jahre sieht Breitbach das Voranbringen der Elektromobilität in Kombination mit dem stetigen Ausbau regenerativer Energien und dem flächendeckenden Aufbau einer Ladeinfrastruktur an. Durch die Elektromobilität ist ein großes CO2 -Einsparpotenzial vorhanden. Elektroautos emittieren im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen deutlich weniger Treibhausgase. Beim Einsatz von ausschließlich regenerativen Energieträgern sind die Einsparpotentiale noch wesentlich höher. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km wird mit dem Einsatz eines PKW mit Elektromotor im Vergleich zu einem PKW mit Verbrennungsmotor im Strommix (50% regenerativ/50% konventionell) knapp eine Tonne CO2 und bei Ökostrom (100% regenerativ) gut zwei Tonnen CO2 eingespart. Elektroautos lassen nicht nur die Schadstoffemissionen lokal sinken, sondern wirken sich durch ihre Geräuscharmut auch positiv auf die Umgebung aus.

Elektromobilität ist ein Schlüssel zur nachhaltigen Umgestaltung von Mobilität, sie ist klimafreundlich, ressourcenschonend und effizient. Dahingehend wurden in Langenselbold die ersten Voraussetzungen mit zwei Stromladesäulen, am Bahnhof und am Einkaufszentrum in der Ringstraße geschaffen. In den kommenden Jahren soll die städtischen Ladeinfrastruktur sowie auch die schrittweise Umstellung des städtischen Fuhrparks auf umweltfreundliche E-Fahrzeuge weiter ausgebaut werden – derzeit gibt es zwei stadteigene E-Fahrzeuge und auch zwei Pedelecs, letztere stellen eine besonders klimafreundliche Alternative für kurze Dienstfahrten innerhalb des Stadtgebiets dar. Langenselbold wird im kommenden Jahr auch am bundesweit stattfindenden Stadtradeln-Wettbewerb teilnehmen. Mit der Kampagne steht Kommunen eine bewährte, leicht umzusetzende Maßnahme zur Verfügung, um in der Kommunikation für nachhaltige Mobilität aktiv zu werden.

Der Energieeffizienzbeauftragte fasst zusammen: Die Reduzierung des Energieverbrauchs, der Einsatz erneuerbarer Energieträger, der Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel und die Änderung der persönlichen Gewohnheiten sind die wichtigsten Komponenten zum Erhalt unserer Umwelt für kommende Generationen. Die Stadt Langenselbold trägt mit der Schaffung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes aktiv dazu bei. Für Fragen rund um den Klimaschutz steht Ihnen der Energieeffizienzbeauftragte der Stadt Langenselbold selbstverständlich gerne zur Verfügung.


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