Langenselbolder Kinzigaue: Infotafel besprüht

Langenselbold
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Mitarbeiter der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) waren entsetzt, als sie die Resultate einer nicht nachvollziehbaren Tat entdecken und dokumentieren mussten. Eine Infotafel, die Besucher*innen den Weg ins Langenselbolder Kiebitzland weisen sollte, war etwa Mitte Mai durch Graffiti unlesbar gemacht worden.

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„Wer macht so etwas und warum?“ Das fragt sich nicht nur Susanne Hufmann, Vorsitzende der GNA, sondern auch die Polizei in Hanau, bei der die Naturschutzorganisation inzwischen Anzeige erstattet hat. „Auch wenn die Täter vielleicht nicht gefunden werden können, ist es wichtig, dass solche Taten aktenkundig werden.“, meint Hufmann.

Besucherlenkung & Information

Die Infotafel ist Teil eines Besucherlenkungkonzeptes, das die GNA gemeinsam mit der Stadt Langenselbold zur Beruhigung der ökologisch wertvollen Wiesenflächen an der Kinzig entwickelte, umsetzte und – mit Unterstützung der Stiftung Hessischer Naturschutz und der Beatrice Nolte Stiftung – finanzierte.
Zur Besucherlenkung gehören neben fünf Holzbarrieren, die ein Befahren der Wiesen verhindern sollen, auch zwei Gatterschranken, von denen eine ebenfalls mit Graffiti besprüht ist. Das Feuchtgrünland ist nicht nur wertvoller Lebensraum vieler Tier - und Pflanzenarten, sondern wird auch landwirtschaftlich genutzt. Produziert wird hier das Futter für Rinder, Pferde und andere Nutztiere: Tiefe Fahrspuren und Verunreinigungen mit krankmachendem Hundekot machen das allerdings fast unmöglich.

Mit dem Hund unterwegs? – Kein Problem, wenn man einige Regeln beachtet

War das Langeselbolder Flos in den letzten Jahren vor allem Anlaufpunkt für professionelle Hundesausführer*innen aus beinahe dem gesamten Rhein-Main-Gebiet, hat sich die Situation für wiesenbrütende Vogelarten wie Kiebitz und Bekassine nach Installation der Schranken bereits verbessert. Gerade in der Brutsaison von März bis Ende Juni sei es wichtig, dass sich Spaziergänger, Fahrradfahrer und andere an einige wichtige Regeln halten und so zum Beispiel ihren Hund anleinen, um Wildtiere und die natürlichen Abläufe in der Aue nicht zu stören, so die Biologin der GNA. „Wir haben viel Arbeit investiert, um zu informieren und zu sensibilisieren. Und nun das.“


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