Polizei eingeschaltet: Storchennest in Langenselbold entfernt

Fotos: Karlheinz Bär

Langenselbold
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In Langenselbold wurde am Montag ein Storchenhorst entfernt, obwohl aktuell bereits Brut- und Setzzeit herrscht. Anwohner haben umgehend die Untere Naturschutzbehörde beim Main-Kinzig-Kreis informiert. Eine Stellungnahme des Betreibers der Stromtrasse zu dem mutmaßlich unrechtmäßigen Abbau des Nestes steht noch aus.

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Wer sich am Montagmittag den Strommast in der Industriestraße angeschaut hat, sah drei Störche ständig kreisen – eindeutig auf der Suche nach dem Nest. Zwei von ihnen haben vermutlich im vergangenen Jahr erstmals auf dem Strommast ihr Lager aufgeschlagen und sind jetzt wieder zurückgekehrt. Der dritte Storch könnte Nachwuchs sein, der dort im vergangenen Jahr zur Welt kam. Doch wo bis Sonntagabend noch der Storchenhorst aufgebaut war, hängt jetzt nur noch ein gelber Ballon, der die Vögel abschrecken soll.

In der Kreisverwaltung in Gelnhausen wird der Abbau des Storchennestes sehr ernst genommen: „Der Main-Kinzig-Kreis hat am Montag die Meldung aus der Bürgerschaft erhalten, dass auf Langenselbolder Gemarkung ein Storchennest vollständig demontiert und beseitigt worden ist, das als Fortpflanzungsstätte des Weißstorches diente. Da bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises dazu keine Ausnahmegenehmigung nach §§ 44-45 Bundesnaturschutzgesetz vorliegt, hat dieser Vorgang ohne die erforderliche Genehmigung stattgefunden. Er ist somit widerrechtlich und entsprechend strafrechtlich zu ahnden. Zuständigkeitshalber hat der Main-Kinzig-Kreis den Vorgang an die Polizei zur weiteren Bearbeitung und Ermittlung abgegeben“, heißt es in einer Stellungnahme.

Das Storchennest war im vergangenen Jahr erstmals auf diesem Strommast aufgebaut worden. Nach Ende der Brut- und Setzzeit wurde es laut Angaben von Anwohnern entfernt. Das wäre legal, auch Nester auf anderen Strommasten in der Gemarkung sollen in diesem Zuge abgebaut worden sein. Allerdings wurde damals offenbar versäumt, entsprechende Schutzvorrichtungen anzubringen, so dass die Störche gar nicht erst mit dem Nestbau an gleicher Stelle beginnen konnten. Vor drei Wochen kehrten die Vögel dann nach Langenselbold zurück und richteten sich an gewohnter Stelle ein. Zwei Vögel sollen sich laut Beobachtung von Anwohnern bereits verpaart haben, sodass vermutlich in Kürze die Eier ins Nest gelegt worden wären. Anschließend hätte die Brutzeit begonnen. In der Regel dauert es dann noch circa 30 Tage, bis der Nachwuchs zur Welt kommt.

Der Betreiber des Strommastes will sich noch zum Abbau des Strommastes äußern.

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Fotos: Karlheinz Bär


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