Die Stimmung ist aufgeheizt

Von links: Stadtrat Manfred Kapp (Freie Wähler), Florian Gibbe (Vorsitzender, CDU Langenselbold), Berik Schnabel und Andreas Heil.

Langenselbold
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„Verheizt nicht mein Erspartes, meine Rente, mein Haus oder unsere Zukunft“ – diese Sorgen bewegten laut einer Pressemitteilung der CDU viele Bürgerinnen und Bürger, die sich bei der Infoveranstaltung „Für Sie erklärt: Die Heizpläne der Ampelregierung“ über die neuen Regeln informieren wollten.

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Dafür haben Langenselbolds Christdemokraten die beiden Heizungsbauer Andreas Heil und Berik Schnabel eingeladen. „Es war uns wichtig, keinen Politiker einzuladen, der die Gesetze aus einem rein politischen Blickwinkel betrachtet. Vielmehr haben wir uns für zwei Referenten aus der Praxis entschieden, die den Bürgerinnen und Bürgern fachspezifisch und konkret bei ihren persönlichen Fragen und Anliegen zur Seite stehen können“, berichtet Langenselbolds Chef-Christdemokrat Florian Gibbe. Die Christdemokraten wollen diesen Service auch weiterhin aufrechterhalten: „Fragen können bei uns jederzeit im Web oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eingereicht werden.“

In ihrem Vortrag gingen Heil und Schnabel intensiv auf die aktuelle Situation im Heizungsmarkt ein. Während momentan viele von einer Goldgräberstimmung in der Heizungsbranche philosophieren, dämpfte Heil diese Erwartung. Die Kundenanfragen aus dem privaten wie auch aus dem gewerblichen Bereich seien zurzeit stark, jedoch gebe es nach wie vor relevante Lieferengpässe und den bekannten Fachkräftemangel. ÖL-Heizungen seien beispielsweise bis Jahresende restlos ausverkauft. Für den Kunden heiße es also bestellen und warten. Eine Gefahr der aktuell unkalkulierbar langen Wartezeiten sei jedoch, dass man die neue Heizung erst außerhalb des BEG-Förderzeitraums erhalte und somit auf einen Teil oder gar die gesamte förderfähige Summe verzichten müsse. Das Kostenrisiko dieser „Hauruck-Politik“ trage somit allein der Kunde.

Für viel Kritik bei den Besuchern sorgte auch die Pflicht, dass zukünftig jede neu eingebaute Heizungsanlage auf Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Aus dem Publikum wurde hinterfragt, wie man auf den 65%-Wert gekommen sei und wie der Bürger dies überhaupt kontrollieren bzw. beeinflussen könne. Deutlich wurde, dass es sich auch bei dieser Regelung um einen „deutschen Sonderweg“ handelt. „Der Politik ist bekannt, dass man mit der 65% Regelung keine Fossilienenergieträger mehr in Heizungsanlagen verwenden kann. Selbst die hybride Kombination einer sparsamen Gas-Heizung und Solarthermie erfüllt die gesetzlichen Grundlagen nicht mehr. Es führt folglich fast kein Weg an der Wärmepumpe vorbei“, so Heil weiter.

"Die Mehrbelastung wird ungebremst auch die Kommunen und somit auch die Steuerzahler vor treffen. Durch die Pflicht zur kommunalen Nah- und Fernwärmenetzplanung sowie der damit einhergehenden Bedarfsermittlung werden, die mit Asylthemen bereits ausgelasteten Rathäuser weiter unter Druck geraten. Diese Politik der „Zeitenwende“ erfordert zudem die grundlegende Neuplanungen von Großbauprojekten wie etwa die Erschließung von Gewerbe- oder Wohngebieten. Die baulichen und infrastrukturellen Anforderungen für ein Gebiet, in dem gleichzeitig und flächendeckend Wärmepumpen und Elektromobilität zum Einsatz kommt, unterscheiden sich deutlich vom Baustandart der letzten Jahrzehnte. Ein Teil der im privaten Gebäudebestand befindlichen Immobilien werden durch die Einführung des Gebäudeenergiegesetztes (GEG) von heute auf morgen einen Wertverlust in zweistelliger Höhe erleben. Aktuell werden in Berlin zudem erste Stimmen laut, die ein sofortiges Ende der Steuervergünstigung von Heizöl fordern. Ohne die Vergünstigung steigt der Heizöl-Preis pro Liter von ca. 92 Cent pro Liter auf ca. 1,60 Cent pro Liter. Dies entspräche einer Kostensteigerung von über 70%", so die CDU in einer Pressemitteilung.

Abschließend halten die Christdemokraten an ihrer Forderung nach einer Wärmewende ohne soziale Kälte fest. „Die Wärmewende muss Hand in Hand mit der Bevölkerung gelingen. Dazu braucht es Regeln mit Maß und Mitte, sowie eine transparente Informationspolitik“, so die Christdemokraten abschließend.

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Von links: Stadtrat Manfred Kapp (Freie Wähler), Florian Gibbe (Vorsitzender, CDU Langenselbold), Berik Schnabel und Andreas Heil.


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