Der Lichtblick kam am letzten Tag

Linsengericht
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Die traditionelle Septemberwanderung der „Wilden Besteiger“, die in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal stattfand, führte die Wandergruppe vom 13.9. bis zum 16.9. in die Tegernseer Alpen.

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Bereits die erste Etappe war anspruchsvoll gestaltet. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30°C ging es vom Bahnhof Lenggries aus hinauf zur Tegernseer Hütte auf 1650 m Höhe. Auf halber Strecke lud zunächst die Lenggrieser Hütte zur ersten kurzen Rast, bevor die Wanderfreunde, dem sich ankündigenden Wetterumschwung vorauseilend, zum letzten Teilstück des Tages aufbrach. Eine unklare Beschilderung, gepaart mit jugendlichem Enthusiasmus, verleiteten Wandernovize „Sell“ unterwegs noch zu einer ungeplanten Freeclimbing-Einlage, die er aber mit Bravour meisterte. Die restliche Wandergruppe goutierte die gelungene Aktion spontan mit Beifall, entschied sich dann aber doch dafür, lieber die umstehende Treppe zu nehmen, um zu ihrem vorauseilenden Kollegen aufzuschließen. Nach einem letzten anstrengenden Aufstieg hinauf zur Tegernseer Hütte war das Etappenziel des ersten Tages dann endlich geschafft. In geselliger Runde und bei schmackhaften Bier waren die Strapazen des Aufstiegs schnell vergessen. Als dann noch eine alaskische Wandergruppe die Gitarre anstimmte, war die Hüttenstimmung perfekt. Nicht nur Kollege Berger, der selbst bereits zweimal in Alaska war, stimmte textsicher mit ein. Emotionaler Höhepunkt des Abends war dann eine Bob Marley Darbietung eines Münchner Wanderfreunds, begleitet von sanften Gitarrenklängen. Der Titel ist dem Autor leider wieder entfallen.

Der zweite Tag führte die Wandergruppe planmäßig wieder auf 800 m hinab, bevor der lange Anstieg zur Gufferthütte auf 1465 m Höhe angegangen wurde. Während „Ungermann“ noch mit den Einstellungen seines GPS-Geräts kämpfte und auf halber Strecke das baldige Erreichen der Todeszone verkündete, schätzte der Rest der Gruppe die verbleibenden Höhenmeter realistischer ein und mühte sich klaglos und in dichtem Nebel dem Etappenziel entgegen. Nachlässigkeiten bei der Wegmarkierung auf deutscher Seite bescherten der Gruppe noch einen kleinen Umweg, der bei entsprechendem Wetter sicherlich mit einer tollen Aussicht belohnt worden wäre. Dank der vorausschauenden Proviantplanung von Kollege „Geiger“ konnte der ungeplante Kalorienverbrauch in der Gruppe schnell ausgeglichen werden. Rechtzeitig zum Abendessen erreichten die Wanderfreunde dann die Gufferthütte. Dank guter Vorbereitung mussten diesmal keine frühzeitigen, materialbedingten Ausfälle beklagt werden.

Der letzte Tag sollte der anstrengende Höhepunkt der diesjährigen Tour werden. Bei einsetzendem Regen stieg die Gruppe zunächst von der Gufferthütte wieder auf 800 m ab. Eine kurze Trockenpause wurde unterwegs in der Erzherzog–Johann-Klause eingelegt. Zum Glück besserte sich das Wetter rasch, so dass der Aufstieg zum Rotwandhaus wie geplant fortgesetzt werden konnte. Die letzten Höhenmeter verlangten von der Gruppe noch einmal Entschlossenheit und volle Konzentration. Auf dem zwischenzeitlich völlig durchweichten Untergrund war der Aufstieg zum Etappenziel gleich doppelt anstrengend. Am Ende des Tages konnte die Gruppe trotz verbesserungswürdigem Wetter 1800 Höhenmeter und 26 Kilometer zurückgelegten Fußweg stolz für sich reklamieren. Die Verifizierung dieser Werte durch „Ungermann“ steht noch aus; die Berechnung der Route war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen.

Der Morgen des letzten Tages entschädigte dann für sämtliche Strapazen der Vortage. Über den Bergen der östlichen, bayerischen Alpen konnte bei aufklarendem Wetter der Sonnenaufgang beobachtet werden. Ein letzter Abstieg ins Tal, ein letzter Zwischenstopp im Postgasthof Geitau und die diesjährige Wandertour wurde erfolgreich abgeschlossen.

Ein letztes Mal ins Schwitzen kam die Wandergruppe dann im ICE von München nach Würzburg, als sich bei fast 30°C die Klimaanlage noch im Bahnhof München unvermittelt ins Wochenende verabschiedete. Zum Glück war der Schaffner mit Kaltgetränken schnell zur Stelle. Die Wandergruppe freute sich über den gelungenen Abschluss und plante bereits im Zug die Streckenoptionen für das nächste Jahr.


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