100fach neues Leben eingehaucht

Linsengericht
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Seit der Gründung der "Radio-Klinik" hat das Team mit dem "Radio-Chefarzt" Wolfgang Ruf an der Spitze zwischenzeitlich rund 100. historischen Röhrenradios zu einem neuen Leben verholfen.

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Und das Besondere: Die Warteliste von Interessenten, die ihr "Dampfradio" wieder zum Einsatz bringen möchten, wird immer länger.

Seit rund sechs Jahren besteht einmal im Monat das Angebot des Radio-Museums in Linsengericht, wonach Interessenten ihr lieb gewordenes aber nicht funktionsfähiges Röhrenradio von den Experten prüfen und ggfls. wieder instand setzen zu lassen können. Dieser Service ist natürlich keine gewerbliche Reparaturwerkstatt. Die ehrenamtlichen Helfer stellen dabei ihr Expertenwissen zu Verfügung und bieten Hilfe an.

Radiohören mit Röhrenempfängern hat in der jüngsten Vergangenheit eine Art "Kultstatus" erreicht - und dies nicht allein bei älteren Jahrgängen. Die Klangfülle des Röhrenverstärkers übertrifft oft - auch nach Einschätzung von Akustikfachleuten - die Halbleitertechnik. Ein gediegenes Holzgehäuse mit einem großvolumigen Lautsprecher tun zusammen ein Übriges für den guten Ton von Sprache und Musik.

An vielen Patienten, die dem Reparaturteam vorgestellt werden, hat in den vergangenen Jahrzehnten der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Zwischenzeitlich können die Spezialisten auf mehr als 100 erfolgreiche Reparaturen zurückblicken. Der überwiegende Teil der Radios stammt dabei aus den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Aber auch Geräte aus den Vorkriegsjahren wurden erfolgreich wieder hergerichtet.

Bei dem 100. Reparaturfall - also dem Jubiläumsgerät - handelt es sich übrigens um einen Vorkriegsrundfunkempfänger. Es ist kein Markenradio, sondern sehr wahrscheinlich ein Gesellenstück, das die Radiotechnik als Handwerkskunst der 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts widerspiegelt. Nach einer ersten Analyse ist das Radioexperten-Team zuversichtlich, dass auch diesem Patienten wieder ein neues Leben eingehaucht werden kann.

Foto: Nach einer ersten Prüfung besteht gute Aussicht auf eine erfolgreiche Instandsetzung des 100. Patienten. Das Foto zeigt von links nach rechts: Wolfgang Ruf, Dietmar Ehrhard, Christoph Lutz, Tristan Antonowitsch, Wolfram Henkel und Gerold Weitzel.


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