Bürgerliste/FWG Linsengericht: Heringe im Hasenheim

Linsengericht
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Der 14. kommunalpolitische Aschermittwoch der Bürgerliste/FWG Linsengericht im Geislitzer Hasenheim bot den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben hervorragendem Essen nach der Faschingszeit vor allem viele Informationen zu aktuellen kommunalpolitischen Themen und natürlich auch Zeit für politische Diskussionen in geselliger Runde.

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BGL/FWG-Vorsitzender Heinz Breitenbach begrüßte hierzu zunächst Ehrenbürgermeister Theo Ratzka, den Pressevertreter Joachim Ludwig sowie alle erschienenen Mandatsträger, Mitglieder und Freunde der Linsengerichter Bürgerliste, darunter Großenhausens Ortsvorsteherin Brigitte Trageser. Für die gut angenommene Bewirtung mit Heringen, Pellkartoffeln aus dem Anbau von Gemeindevertreter Karlfred Seifert und einer bunt garnierten Wurst- und Käseplatte mit Brot waren erneut Angelika Lehr und Margot Krüger verantwortlich, sowie das Geislitzer Team um Dirk Seybold und Wilfried Straub, die sich dem Dank und Applaus der etwa 35 Anwesenden sicher waren. Heinz Breitenbach blickte in seiner Rede, die durch eine Bilderpräsentation von Pressewart Sebastian Dein begleitet wurde, zunächst auf den letztjährigen BGL-Familientag in Lützelhausen, die Besichtigung des sanierten Dorfgemeinschaftshauses im Gründauer Ortsteil Gettenbach und den Besuch im „Kinzig Valley“ in Gelnhausen zurück.

Im Anschluss beleuchtete er ausführlich die Gemeindefinanzen mit den einmaligen Einnahmen aus der sogenannten Hessenkasse in Höhe von 1,932 Mio. Euro und dem aktuell aufgestellten Doppelhaushalt 2019 / 2020, die zwar einerseits durch hohe Steuereinnahmen, andererseits auf der Ausgabeseite aber auch durch eine Vielzahl größerer Projekte geprägt sind, sodass von der Rot-Grünen Mehrheit im Gemeindeparlament erhebliche neue Kreditaufnahmen veranschlagt wurden: „Nicht zuletzt aufgrund des von jetzt 5,4 Millionen Euro auf für Ende nächsten Jahres prognostizierte 12,5 Millionen Euro explodierenden Schuldenstandes der Gemeinde hat die Bürgerliste Linsengericht den Doppelhaushalt in der Gemeindevertretung abgelehnt.“

Mit der Vorstellung der Maßnahmen Neubau einer Kindertagesstätte in Altenhaßlau und Neubau des Feuerwehrgerätehauses Eidengesäß führte er seinen Vortrag fort. Hervorzuheben sei, dass es den Oppositionsfraktionen Bürgerliste und CDU gelungen ist den Standort am Festplatz Altenhaßlau aufzugeben und nun „Am Stückweg“ geplant werde. Aus Sicht der Bürgerliste ist der mit insgesamt 3,2 Millionen Euro geschätzte Rathausanbau nicht finanzierbar und es müssen kostengünstigere Lösungswege gefunden werden, um die Raumkapazitäten zu erweitern. Dann sei es auch möglich, das Sport- und Kulturheim in Großenhausen vernünftig zu sanieren und nicht abzureißen, wie es die derzeitige Mehrheit in der Gemeindevertretung vorhabe, denn die zu Beginn erwähnte Besichtigung des Dorfgemeinschaftshauses Gründau-Gettenbach - einem durchaus ähnlichen Gebäude - habe den Freien Wählern gezeigt, dass ein solches Projekt auch ohne Millionenbeträge machbar sei.

Ausdrücklich unterstützt wird von der BGLFWG Linsengericht die Ausweisung des Gewerbegebietes „Am Weinberg“ in Lützelhausen an der Kreuzung der Landesstraße 2302 und der Kreisstraße 897 und in der Nähe des Gewerbeparkes Birkenhain. Die Diskussion um die Straßenbeiträge wird in den gemeindlichen Gremien nun weitergeführt, nachdem das Land Hessen es jeder Kommune selbst überlassen hatte, ob und mit welchem Modell die Kommune Straßenbeiträge erhebt. Klar sei jedoch, dass „seit 2002 im Linsengericht lediglich 3 Straßen grundhaft saniert wurden und sich dadurch in der Amtszeit von Bürgermeister Albert Ungermann ein erheblicher Investitionsstau gebildet habe, der mit zu der nun sehr schwierigen Situation geführt habe“, so Heinz Breitenbach.

Weitere ortsteilübergreifende Themen waren der Hochwasserschutz, die Situation in den beiden Betreuungsvereinen an der Geisberg- und Haselaschule, wo nun intensiver über den Einstieg in die Ganztagsschule gesprochen werde und das Hallenbad Gelnhausen, wo weitere Investitionen an Dach und Fassade anstehen, die die Gemeinde Linsengericht teilweise mitfinanzieren müsse. Im Rahmen seines Vortrages stellte der Bürgerlisten-Vorsitzende sodann noch die Pläne zur Umsiedlung der Märkte Rewe und Aldi in Altenhaßlau auf Grundstücke „Vor der Au“ vor, wo in Richtung des „Jussow`schen Tempels“ zudem noch ein weiteres Neubaugebiet geplant sei. Abschließend dankte Heinz Breitenbach den Besuchern und Organisatoren des diesjährigen Heringsessens und lud zur Jahreshauptversammlung der Bürgerliste am 5. April in „Cäsars Küche“ in Altenhaßlau, sowie zum Familientag am 3. Oktober nach Eidengesäß ein.

Foto (von links): Klaus Balzer, Sebastian Dein, Brigitte Trageser, Ruben Hundhausen, Heinz Breitenbach, Dirk Seybold, Rudi Trageser und Karlfred Seifert.


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