Linsengericht nicht vom Bahnhof Gelnhausen abschneiden

Ortstermin vor dem erst vor wenigen Jahren neu gestaltetem Zugang zur Personenunterführung, die bald "aufgegeben" wird (von links): Anja Keilwerth-Hartlich, Klaus Böttcher (Grüne) Michael Bollmann, Parlamentschef und Boris Bogojev, Vorsitzender des Haupt-Finanz- und Digitalisierungsausschusses (beide SPD), Bürgermeister Albert Ungermann (SPD).

Linsengericht
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Mit absolutem Unverständnis und großem Erschrecken reagieren die Fraktionen von SPD und Grüne im Linsengerichter Gemeindeparlament auf eine Mitteilung der Deutschen Bahn AG, die im Ergebnis dazu führt, dass es von Linsengerichter Seite zukünftig keinen direkten Zugang mehr zu den Bahnsteigen geben soll. "Das muss mit aller Machht verhindert und darf auf keinen Fall zugelassen werden," sind sich VertreterInnen von SPD und Grüne bei einem Ortstermin in einer ersten Reaktion einig.

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Der so wichtige und begrüßenswerte Ausbau der Bahnstrecke führe am Ende nur zu  Nachteilen für täglich mehrerer hundert Pendelnde aus Linsengericht und den angrenzenden Kommunen, wenn der Südzugang von der Lagerhausstraße her geschlossen wird. Die Deutsche Bahn AG beruft sich auf  Vereinbarungen mit der Stadt Gelnhausen nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz, die im Zuge des Strecken-und Bahnhofausbaus nicht mehr greifen sollen. Mit den Bauarbeiten wird die bestehende Unterführung komplett aufgegeben und verfüllt. Die in westliche Richtung verschobene, neue barrierefrei Rampenunterführung von Gelnhäuser Seite aus, soll am Gleis 4 enden, ein Bahnsteigzugang von der Linsengerichter Seite werde nicht mehr benötigt.

"Bei mir haben gleich die Alarmglocken geklingelt, als ich das gehört habe, das ist ein "Salto rückwärts" in der Verkehrspolitik," so der Vorsitzende der Gemeindevertretung Michael Bollmann: "Jetzt müssen Landtags- und Bundestagsabgeordnete aktiviert werden, ebenso alle beteiligten Planer des ÖPNV, des RMV und der Kreisverkehrsgesellschaft.  Klaus Böttcher (Grüne) findet "die  Wege hin und zurück von der Unterführung Altenhaßlauer Straße für Pendler, die ihre Autos bis weit in der Lagerhausstraße abstellen, mit 10 Minuten zusätzlichem Fußweg bei Wind und Wetter ebenso unzumutbar, wie für die vielen Umsteiger von und zu den Bussen und die im Gewerbegebiet an der Lagerhausstraße Arbeitenden." Zudem seien alle anderen Kommunen an der Ausbaustrecke in der Planung von beiden Seiten her barrierefrei an die Bahnsteige angebunden.

Auch die vom Land erst vor einigen Jahren geförderte Infrastruktur, wie die Bushaltestelle oder der überdachte Treppenabgang in die jetztige Unterführung würde quasi nutzlos werden. Die von der Deutschen Bahn AG realisierbare Anbindung an die Lagerhausstraße mit dem Neubau der barrierefreien Unterführung würde laut Boris Bogojev, Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde, "bei einer geplanten Kostenbeteiligung für Linsengericht in zweistelliger Millionenhöhe nichts anderes als den finanziellen Supergau bedeuten."

SPD und Grüne erwarten bei den etlichen Milliarden Euro, die in das bedeutende Verkehrsprojekt investiert werden, die politische Unterstützung zur Finanzierung des Gesamtprojektes. Der DB-Slogan zum Projekt: "Pendelnde profitieren vom zuverlässigem Nahverkehr und Fernreisende profitieren von kürzeren Fahrzeiten," müsse auch für Linsengericht und Umgebung gelten. Die neu zu bauende Personenunterführung, einschließlich des Südausgangs nach Linsengericht, müsse in das vom Deutschen Bundestag beschlossene Paket zum barrierefreien Ausbau der Strecke Hanau - Gelnhausen aufgenommen und als Bestandteil der gesamten Ausbaumaßnahme mit finanziert werden. Der Bauausschuss der Gemeindevertretung wird das Thema in seiner öffentlichen Sitzung am 03.08.2022 beraten und entsprechende Stellung beziehen.

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Ortstermin vor dem erst vor wenigen Jahren neu gestaltetem Zugang zur Personenunterführung, die bald "aufgegeben" wird (von links): Anja Keilwerth-Hartlich, Klaus Böttcher (Grüne) Michael Bollmann, Parlamentschef und Boris Bogojev, Vorsitzender des Haupt-Finanz- und Digitalisierungsausschusses (beide SPD), Bürgermeister Albert Ungermann (SPD).


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