Zu demokratischen und humanitären Grundwerten stehen

Linsengericht
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Als "eine Reaktion auf die politische Stimmungsmache interessierter Kreise, die Angst scchüren und unterschwellig hetzen, nicht nur in Linsengericht", will Michael Bollmann (SPD), Vorsitzender der Gemeindevertretung Linsengericht seine Worte zum Jahresabschluss auf der jüngsten Parlamentssitzung verstanden wissen.

Anzeige


"Der Kriegsbeginn am 24. Februar mit dem völkerrechtswidrigen Überfall russischer Truppen auf die Ukraine war sicher der Tiefpunkt in dem zu Ende gehenden Jahr 2022. Ein Jahr wie kein anderes seit dem letzten Weltkrieg. In unserer Sitzung am 03. März 2022 haben wir tief betroffen in einer Schweigeminute innegehalten. Wir alle hatten die Hoffnung, dass dieser Wahnsinn bald vorüber ist. Der Krieg jedoch geht unvermindert weiter, die Auswirkungen erleben die Menschen weltweit. Insbesondere durch die Nähe und die wirtschaftlichen Beziehungen zur Ukraine spüren wir Europäer die Folgen des Krieges für unser gewohntes Leben deutlich. Sei es die Energiekrise, die Inflation, oder die überlebenden Menschen, die aus ihren zerbombten Häusern und Wohnungen vor dem Kältetod fliehen müssen. Neben Frauen und Kindern, die ihre Ehemänner, Väter und Söhne im Krieg und im Ungewissen zurücklassen, kommen alte Menschen oder auch in der Ukraine gestrandete Menschen aus anderen Kriegsgebieten dieser Welt bei uns an. In Linsengericht haben wir letzte Woche vier Familien mit neun Kindern aufgenommen. Die Zukunft für die Familien ist ungewiss. Auf ehrenamtlicher Ebene soll versucht werden, insbesondere den Kindern ein erträgliches Leben zu vermitteln und den Eltern z.B. durch Sprachkurse eine Orientierung in unserem Land und in unserer Gemeinde zu geben. Das ist uns in den Jahren 2015 und 2016 bereits gelungen und viele Flüchtlinge, die geblieben sind, haben feste Arbeitsplätze gefunden, haben sich selbständig gemacht oder sogar eine Ausbildung abgeschlossen, mit anschließender Übernahme auf einem festen Vollzeitarbeitsplatz", so Bollmann.

Und weiter: "Wie erbärmlich ist da das Verhalten einiger menschenverachtender Populisten in dieser Situation! Demokratie verachtende Kräfte versuchen bewusst, mit teils offener oder unterschwelliger Hetze, mit Zynismus und blankem Rassismus, die Not und das Elend der Menschen politisch für ihre staatsfeindlichen Ziele auszunutzen. Lassen wir uns nicht verunsichern von Populisten, Rassisten und Hetzern, die unsere Demokratie anzweifeln, verachten oder gar bekämpfen. Die Geschichte hat gezeigt, dass aus Hetze Haß wird und aus Haß am Ende Gewalt. Dem stellen wir uns als wehrhafte Demokraten der Mitte auch in Linsengericht parteiübergreifend entgegen. Behalten Sie, mit ihren Familien, Angehörigen und Freunden den 'Blick aufs Ganze' und lassen Sie uns zu unseren demokratischen und humanitären Grundwerten stehen. Unterstützen wir alle Bemühungen, Frieden zu erhalten und Kriege zu beenden. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein besseres 2023, in dem unsere Wohnungen und Häuser geheizt und unbeschädigt, die Regale, Lager und Schaufenster gefüllt bleiben, unsere Demokratie stark bleibt, wir in Frieden leben können, auch in der Erkenntnis, dass Frieden seinen Preis hat."

 

 


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de