Nähtische für Menschen mit schweren Behinderungen

Altenhaßlau
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Blümchen, Eulen oder abstrakte Muster: Die wiederverwendbaren Einkaufsbeutel und Accessoires aus der Tagesförderstätte (Tafö) Altenhaßlau sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch äußerst praktisch.

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An der Herstellung der Utensilien aus Stoff sind Menschen mit schweren Behinderungen beteiligt. Nun spendete die Lebenshilfe Gelnhausen 10.000 Euro für die Anschaffung von speziellen Nähmaschinen-Tischen.

Diese sind mit unterschiedlichen Rollstühlen unterfahrbar, höhenverstellbar und somit optimal anpassbar. Die Nähmaschinen können mit Hilfe von Tastern bedient werden – leichter Druck genügt, und schon saust die Nadel durch den Stoff. Die Tagesförderstätten des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) begleiten Menschen mit schweren Beeinträchtigungen und bieten ihnen Möglichkeiten der Teilhabe an Bildung, Qualifizierung und Arbeit. „Unsere Tagesförderstätten befinden sich bewusst unter dem Dach oder in unmittelbarer Nähe unserer Werkstätten in Steinheim, Schlüchtern und Altenhaßlau. Werkstätten realisieren Teilhabe am Arbeitsleben, und die Tagesförderstätten sind ein Teil davon“, berichtete Leiterin Cornelia Zürn. Sie bedankte sich bei Norbert Böttge und Gerhard Jackel vom Vorstand der Lebenshilfe Gelnhausen für die Mitfinanzierung der Nähraum-Ausstattung in Altenhaßlau.

Die Räumlichkeiten der Tagesförderstätten seien so gestaltet, dass Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wahrnehmen könnten, welchem Zweck der jeweilige Raum diene und welche Aktivitäten dort möglich seien, so Zürn. Die Palette an Tätigkeiten drinnen und draußen sei vielfältig und reiche von Grünflächenpflege über Näh-Aufträge bis hin zu Sortierarbeiten. Genäht wird in der Tafö Altenhaßlau schon seit vielen Jahren. Begonnen habe alles mit einer Nähmaschine, die seine Frau aus einem Einkaufsmarkt mitgebracht habe, berichtete Gerhard Jackel. Es habe sich gezeigt, dass sich Menschen mit schweren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Accessoires wie Taschen, Kulturbeuteln, Gebäckbehältern und Federmäppchen gut einbringen könnten – mit der entsprechenden technischen Unterstützung.

Auch die Verständigung über der Arbeitsprozess klappt: Mit Hilfe von Unterstützter Kommunikation, also durch Bilder und Symbole sowie Gebärdensprache und Sprachausgabegeräte werden die Tagesförderstätten-Besucher dabei unterstützt, sich auszudrücken und aktiv an der Gestaltung des Tages mitzuwirken. „Ziel ist es, die Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie in das Arbeitsleben einzubeziehen“, erläuterte Zürn. Die Tagesförderstätten seien sowohl räumlich als auch vom inhaltlichen Konzept so gestaltet, dass Übergänge in die Werkstatt oder andere Bereiche des Arbeitslebens möglich seien. Und auch andere Menschen freuen sich über die Arbeit der Tafö-Besucher: Die Stoff-Accessoires werden in den Unverpackt-Läden des BWMK in Gelnhausen und Hanau verkauft und finden guten Absatz.

Foto: Die Lebenshilfe Gelnhausen spendete 10.000 Euro für die Anschaffung von Nähtischen, die für Menschen mit schweren Behinderungen geeignet sind. Von links: Norberts Böttge und Gerhard Jackel vom Vorstand der Lebenshilfe Gelnhausen, Tafö-Leitung Cornelia Zürn und Teamleiter Thorsten Kosian.

Foto: Kulturbeutel aus der Tagesförderstätte in Altenhaßlau. Erhältlich sind die Utensilien in den „Mittendrin“-Läden in Gelnhausen und Hanau.


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