Zählen, was zählt: Zweiter Teil des Insektensommers startet

Großenhausen
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Das große Krabbeln und Flattern, Teil zwei, startet: Vom 3. bis zum 12. August ruft der NABU unter dem Motto "Zählen, was zählt" zur bundesweiten Insektenzählung auf.

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Die Sechsbeiner können wieder unter www.insektensommer.de online gemeldet werden.

Der Bestand aller Insekten ist drastisch zurückgegangen. Wir befinden uns mitten in einem Albtraum, da die Tiere eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme spielen. 80 Prozent der wild wachsenden Pflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen. Hauptursachen für den enormen Artenschwund sind die intensive Landwirtschaft, der Pestizideinsatz, die Ausräumung der Landschaft, Monokulturen, Neonicotinoide, sowie Stickstoffverbindungen aus der Landwirtschaft und aus industriellen Abgasen, die sich über Niederschläge im Boden anreichern und die Vegetation nachteilig verändern.

"Ziel des Insektensommers ist es, auf die große Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und für den Schutz dieser Tiergruppe zu sensibilisieren", sagt Norbert Möller, Vositzender vom NABU Großenhausen. "Jeder kann mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln". In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Dazu gehört auch das Grüne Heupferd als Laubschrecke. Es ist auch eine der acht Kernarten, auf die beim zweiten Teil des Insektensommers besonders geachtet werden soll. "Die erwachsenen Männchen sind jetzt unterwegs , um mit ihrem Zirpen Weibchen anzulocken", erklärt Möller. Zu den weiteren Kernarten gehören die beiden Tagfalter Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs, die Ackerhummel, die Holzbiene, der Sieben-Punkt-Marienkäfer, die Streifenwanze und die Libellenart Blaugrüne Mosaikjungfer. Gemeldet werden sollen aber alle Sechsbeiner, die beobachtet werden - es zählt jedes Insekt!

Sichten und zählen kann man fast überall: Garten, Park, Balkon, Wald, Feld, Wiese, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Auch am Urlaubsort lohnt es sich, Insekten zu beobachten und zu melden. "Dort könnte es andere Insekten zu entdecken geben als zuhause. Man kann die Natur am Ferienort besonders intensiv erkunden - auch eine tolle Aktivität für Kinder!", meint Möller.

Hilfe beim Bestimmen und zählen bietet die neue App "Insektenwelt", die der NABU mit Unterstützung von dm entwickelt hat. Die App hat eine fotografische Erkennungsfunktion, mit der die Tiere automatisch erkannt werden können. Sie ist kostenfrei unter www.NABU.de/apps erhältlich. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Mehr Informationen zur Aktion gibt es unter www.insektensommer.de und auch beim NABU Großenhausen unter der Tel. Nr. 06051/68584.


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