Orchideen sind ein Zeichen für naturnahe Lebensräume

Großenhausen
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In die Welt der heimischen Orchideen entführt der Diavortrag, zu dem der NABU Großenhausen am Freitag, 6. März, in die Alte Schule in Großenhausen,

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Im Vorderdorf 12, einlädt. Beginn der Veranstaltung ist um 20:00 Uhr. Parkmöglichkeiten bestehen im Umfeld der ehemaligen Filiale der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen in der Ortsmitte.

Wer an Orchideen denkt, hat meist opulente tropische Pflanzen vor Augen. Aber auch unsere heimischen Arten sind wahre Schönheiten - denn sie haben mindestens genauso viele Tricks auf Lager wie ihre tropische Verwandtschaft. Zu ihren artenreichsten Lebensräumen in Europa gehören natürliche Wälder, insbesondere Buchenwälder mit kalkhaltigen Böden. Auch auf Trockenrasen, in Wacholderheiden und Feuchtwiesen sowie in Flachmooren wachsen Orchideen. Die zahlreichen winzigen Samen besitzen kein Nährgewebe und sind zur Keimung auf einen Wurzelpilz angewiesen. Diese Symbiose nennt man Mykorrhiza. Die meisten Orchideen gehören zu diesen Saprophyten, Pflanzen, die ihre Nährstoffe nicht oder nur unzureichend aus der Photosynthese beziehen. Es gibt auch Arten, die nicht zur Photosynthese mittels Sonnenlicht fähig sind, da sie keine grünen Blätter besitzen. Dazu gehören die Nest- und Korallenwurz sowie der Blattlose Widerbart. Sie können somit problemlos auch in dunklen Waldpartien wachsen, wo auf Photosynthese angewiesene Pflanzen aus Lichtmangel eingehen würden.

Zur Bestäubung greifen Orchideen in die Trickkiste: Das Rote Waldvögelein z. B. wächst in der Regel in der Nähe von Glockenblumen. Es bildet selbst keinen Nektar, doch wird es von Bienen mitbestäubt, die zuvor die Glockenblume bestäuben. Gleiches gilt für den Frauenschuh, der mit seiner Kesselfalle operiert: Insekten werden angelockt und landen in einer Art Trichter, aus dem sie so leicht nicht mehr herauskommen. Sie müssen sich durch einen schmalen Ausgang zwängen, bei dem sie Pollen streifen, die an ihnen haften bleiben. Beim Besuch der nächsten Blüte bleibt der Staub auf der klebrigen Narbe hängen.

Die Orchideen besitzen eine Vielzahl von Formen und Farben. Zwischen den tropischen und unseren heimischen Arten gibt es große Unterschiede. Während die tropischen Pflanzen meist Epiphyten, sogenannte Aufsitzer sind, die auf anderen Pflanzen etwa Bäumen wachsen, gehören die europäischen Arten zu den terrestrischen, sie wachsen also am Boden. Unsere heimischen Orchideen sind ebenso prachtvoll wie vielfältig und raffiniert - und stehen ihren tropischen Verwandten in nichts nach.


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