NABU Großenhausen: "Bitte für Amphibien extra langsam fahren"

Großenhausen
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Sobald die Nachttemperaturen einige Zeit ein paar Grad über Null liegen und es draußen feucht ist, erwachen die Amphibien aus der Winterstarre und machen sich auf den Weg in Richtung Laichgewässer.

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"Wie in so vielen Jahren verläuft der Übergang vom Winter zum Frühjahr auch 2021 in Schüben", berichtet Norbert Möller, Vorsitzender vom NABU Großenhausen. "Wir haben unseren Amphibienzaun am Feuerlöschteich in Großenhausen am 10. März aufgestellt. Bisher befinden sich nur wenige Tiere auf der Wanderschaft".

Die große Wanderung beginnt meist Ende Februar oder Anfang März. Dann laufen Erdkröten, Grasfrösche und Molche vom Überwinterungsquartier zu ihrem Laichgewässer. Amphibien legen ihren Laich, also ihre Eier, in ihrem Geburtsgewässer ab - einem Teich, See, Weiher oder Tümpel. Unterwegs lauern häufig tödliche Gefahren. Oftmals müssen die Tiere auf ihrer bis zu zwei Kilometer langen Wanderstrecke eine befahrene Straße überqueren - ohne Zebrastreifen oder Ampel. Das ist wie ein Hindernislauf, den die Kröten und Frösche nur verlieren können. Selbst wenn sie nicht von einem Autoreifen zerquetscht werden, verursachen Fahrzeuge schon bei Tempe 30 einen so hohen Luftdruck, dass die Tiere daran sterben: "Die inneren Organe zerplatzen und sie verenden qualvoll. Deshalb ist unsere dringende Bitte: Geben Sie Amphibien eine Chance und fahren Sie mit Schrittgeschwindigkeit an der Wanderstrecke vorbei", mahnt Möller. Hinzu kommt, dass die allermeisten Amphibien auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen. "Ihr Schutz sollte eine Selbstverständlichkeit sein."

Der NABU fordert: "Wir müssen den Tieren mehr Wege bauen sowie ihre Lebensräume sichern und erweitern. Denn durch Straßen, Siedlungen und Gewerbeflächen ist unsere Landschaft sehr zerschnitten." Dazu kann auch jede Gemeinde einen Beitrag leisten.


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