Hup, Hup, Hurra: Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres 2022

Großenhausen
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Der Sieger der zweiten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres vom NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) steht fest: Der Wiedehopf hat mit 31,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten.

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Auf Platz zwei landete mit 24,4 Prozent die Mehlschwalbe, gefolgt vom Bluthänfling mit 19,9 Prozent vor dem Feldsperling mit 16,3 Prozent der Stimmen. Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer mit 7,6 Prozent der Stimmen.

Der Wiedehopf ist mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt worden - er ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. °Viele Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: "Gift ist keine Lösung" identifizieren. Der Wiedehöpf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften - viele Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz", so Norbert Möller, Vorsitzender des NABU Großenhausen.

Die wenigsten, die den Wiedehopf gewählt haben, dürften ihn selbst einmal in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, wie z. B. dem Kaiserstuhl, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Auch Spinnen oder sogar eine kleine Eidechse werden nicht verschmäht. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Der wissenschaftliche Gattungsname "Upupa° ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen °upupup°-Balzrufes. Viele Menschen dürften den Jahresvogel aus der °Vogelhochzeit ° von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt er °der Braut den Blumentopf". Mancher kennt vielleicht auch die Redewendung °Du stinkst wie ein Wiedehopf°. Sie kommt daher, weil Weibchen und Jungvögel mit einem stark riechenden Sekret Feinde vom Nest vertreiben.

Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt - zurzeit sind es 800 bis 950. Doch das Verbreitungsgebiet dieses wärmeliebenden Vogels wächst, was ein klares Anzeichen des Klimawandels ist. In Hessen kommt der Wiedehopf mit wenigen Ausnahmen als Brutvogel nur südlich des Mains vor. Er nistat vorzugsweise in Sandgebieten, am Rand lockerer Kiefernwälder und auf Streuobstwiesen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt und Groß-Gerau. In Hessen beträgt der Brutbestand inzwischen 30 bis 35 Paare. Den scheuen Vogel sollte man nur aus der Ferne beobachten und ihm in seinen Brutgebieten nicht zu nahe kommen. In anderen Regionen Hessens kann der Wiedehopf im Frühling und Herbst als Durchzügler beobachtet werden.


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