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Dieses Mal bewerben sich Kiebitz, Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard um den begehrten Titel. "Jeder Kandidat steht für ein Naturschutzproblem, das dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt", erklärt Norbert Möller, Vorsitzender vom NABU Großenhausen.

Kandidat 1 Kiebitz: Er wirbt für den Erhalt, bzw. die Renaturierung von Feuchtgebieten. Der "Gaukler der Lüfte" mit seinen spektakulären Balzflügen verliert leider massiv an Lebensraum. Der Kiebitz gilt heute als stark gefährdet. In Hessen gibt es nur noch größere Vorkommen in der Wetterau, im Amöneburger Becken und dem Hessischen Ried; insgesamt etwa 300 bis 400 Brutpaare. Der Vogel fordert deshalb: "Wasser marsch".

Kandidat 2 Rebhuhn: Das Rebhuhn macht sich stark für eine naturverträgliche Landwritschaft. Leergeräumte Felder, öde Rapsflächen und Maisfelder - wo bleibt da die Vielfalt? Als Bodenbrüter benötigt das Rebhuhn buschige Feldraine und Blühstreifen. Die ausgeräumte Agrarlandschaft bietet keine Deckung. Außerdem fehlt es an Nahrung infolge des dramatischen Insektenschwundes. Die Forderung lautet deshalb: "Mehr Vielfalt auf dem Acker".

Kandidat 3 Rauchschwalbe: Die Rauchschwalbe problematisiert die Flächenversiegelung. Es fehlt der Rauchschwalbe der Baustoff für ihr Nest: Lehmpfützen. Ebenso werden dem "Glücksbringer" die Nistmöglichkeiten genommen. Häufig sind Stallungen großer Viehbetriebe verschlossen und  an modernen glatten Innenwänden bleiben die Nester nicht haften. Ihre Bestände nehmen auch in Hessen weiter ab und liegen derzeit bei 30.000 Brutpaaren. Die Rauchschwalbe wünscht sich:" Matsch statt Asphalt".

Kandidat 4 Steinkauz: Auch hier mangelt es an Wohnraum. Es fehlen alte Bäume mit Höhlen im Offenland. Die sind vor allem auf Streuobstwiesen zu finden, die nicht mit Pestiziden gepflegt werden damit ausreichend Nahrung an Insekten und kleinen Wirbeltieren vorhanden ist. Sein Fortbestand hängt von Artenhilfsmaßnahmen, wie dem Aufhängen von Niströhren und dem Erhalt von Streuobstwiesen ab. Der größte Teil der derzeit 750 bis 1.100 Reviere sind in Mittel- und Südhessen zu finden. Sein Wunsch lautet: "Mehr Wohnraum im Baum".

Kandidat 5 Wespenbussard: Er wird nach seiner Leibspeise, den Wespen, benannt. Damit er nicht gestochen wird, wenn er Wespennester aufscharrt, ist das Gefieder besonders dicht und seine Füße sind mit Hornplättchen bestückt. Durch den Insektenschwund und den Rückgang von Amphibien und Würmern, die auch auf seinem Speiseplan stehen, hat es der Wespenbussard schwer. In Hessen brüten mehr als 10 Prozent des deutschen Gesamtbestands. Als Zugvogel besetzt er 500 bis 600 Reviere. Hessen trägt deshalb eine besondere Verantwortung für den Bestandserhalt. Sein Slogan heißt: °Für Insekten, gegen Gift". 

Im Kern geht es darum, so viele Menschen wie möglich für eine Aktion zu gewinnen, die für die heimische Vogelwelt begeistert und zu ihrem Schutz aufruft. Denn: Man schützt nur, was man kennt. Daher will die Aktion auf niedrigschwellige Art und Weise Artenwissen vermitteln und auf Natur- und Umweltschutzprobleme aufmerksam machen.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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