Wenn Menschen ihre Stadt mitgestalten

Bischofsheim
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Mit einigen zwanglosen Runden Boule fing alles an. Jetzt gibt es in Bischofsheim einen Boulepark.



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Dafür haben die begeisterten Boulespieler die Ärmel hochgekrempelt und tatkräftig angepackt. Binnen eines Jahres ist so mit Unterstützung der Maintal Aktiv - Freiwilligenagentur ein Boule-Spielfeld auf dem Festplatz entstanden. Die für das Frühjahr geplante Einweihungsfeier steht zwar noch aus, aber Bürgermeisterin Monika Böttcher besuchte die Aktiven kürzlich, um sich ein Bild von der neu entstandenen Freizeitfläche zu machen.

Joachim Bachmann, Frederic Zander und Andreas Rohrbach sind seit zwölf Jahren passionierte Boulespieler. Regelmäßig haben sie sich mit anderen auf dem Festplatz in Bischofsheim getroffen, um dort ihrem Hobby nachzugehen. Aufgrund unterschiedlicher Nutzungsarten waren die Platzverhältnisse nicht immer geeignet, um dort Boule zu spielen. Deshalb entstand die Idee, den westlichen Bereich des Festplatzes gestalterisch aufzuwerten und dort einen Ort der Begegnung für Spiel, Sport und Kultur zu schaffen.

Als die Gruppe mit der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur in Kontakt kam, nahm die Idee rasant Gestalt an: Die Stadtleitbildgruppe „Boule- und Aktivpark Bischofsheim“ wurde gegründet und mit einem Budget von 21.000 Euro für das Projekt des Bouleparks ausgestattet. Joachim Bachmann und Frederic Zander fungieren seitdem als Paten. Martin Weiß vom städtischen Fachdienst Umwelt begleitete die Gruppe fachlich bei der Entwicklung eines Konzepts, das binnen weniger Monate realisiert werden konnte. „Wir sind immer noch begeistert davon, wie schnell und unkompliziert alles lief“, sagt Frederic Zander.

„Die Idee des Maintaler Stadtleitbildes ist, Menschen unmittelbar an der Gestaltung ihrer Stadt zu beteiligen. Die Maintalerinnen und Maintaler wissen oft am besten, wie sich das Stadtleben bereichern lässt. Der Bouleplatz als gelungenes Bürgerbeteiligungs-Projekt zeigt eindrücklich, wie der Wille, etwas zu verändern, und ein wenig Eigeninitiative einen Mehrwert für alle bedeuten. Und es gibt weitere Stadtleitbildgruppen, die sich in vorbildlicher Weise engagieren“, freut sich Monika Böttcher.

Um sich nicht nur vom optisch gelungenen Erscheinungsbild zu überzeugen, sondern den Bouleplatz im Spielbetrieb zu erleben, hatte Böttcher ihre Boulekugeln entstaubt und ließ sich von den drei Routiniers gerne einweisen. Ergänzend klärt eine Infotafel am Spielfeldrand über die Regeln auf. Denn der Bouleplatz ist nicht den ehrenamtlich Aktiven der Stadtleitbildgruppe vorbehalten, die kürzlich den Verein „Boule- und Aktivpark Bischem“ gegründet haben, sondern steht allen Interessierten zur Verfügung. „Es sind fast jeden Tag Menschen hier. Der Bouleplatz ist längst über Maintals Grenzen hinweg bekannt“, freut sich Bachmann.

Dabei lädt das neu gestaltete Areal nicht nur zu einer Partie Boule ein, sondern auch zum Verweilen. Ein Container, der liebevoll in Bembel-Optik gestaltet wurde, lässt sich vollständig zu einer großzügigen Freifläche hin öffnen. Im Inneren gibt es einen kleinen Ausschank und natürlich Stauraum, um Equipment wie Tische und Stühle zu lagern. „Wir haben uns außerdem vorgestellt, dass wir den Container auch als Bühne für Kleinkunst-Veranstaltungen nutzen können“, erklärt Zander. Denn die positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur haben die Mitglieder der Stadtleitgruppe motiviert, ihre Idee von einem Bürgerpark weiterzuverfolgen.

„Wir möchten das Areal gerne als Boule- und Aktivpark gestalten. Es könnten zum Beispiel Tischtennisplatten oder Fitnessgeräte aufgestellt, ein BMX-Parcours modelliert oder ein Kletterbereich eingerichtet werden“, sagt Bachmann. Seine Mitstreiter nicken zustimmend. „Es soll auf jeden Fall weitergehen“, betont Zander. Der Unterstützung der Verwaltung können sich die Freiwilligen sicher sein. Nicht nur, weil Monika Böttcher ihre Begeisterung am Boule wiederentdeckt hat, sondern weil die Gruppe den Grundgedanken des Stadtleitbildes par excellence umgesetzt hat: Die Freiwilligen haben sich mit ihrer Idee zur Aufwertung des Freizeitangebots an die Stadt gewandt, mit Hilfe finanzieller und fachlicher Unterstützung sowie ganz viel Eigenleistung ihr Vorhaben umgesetzt und übernehmen durch die Gründung eines Vereins dauerhaft Verantwortung für ihr Projekt.

„Seitens der Stadtverwaltung freuen wir uns jederzeit über Ideen, um unsere Stadt weiterzuentwickeln und unterstützen Projekte mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Team der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur begleitet und koordiniert dabei das bürgerschaftliche Engagement“, so Böttcher. Der Boulepark umfasst eine Spielfläche von 15 mal 30 Metern mit zehn Bahnen, die auch für offizielle Turniere konzipiert ist. Damit der Platz ausreichend beleuchtet ist, wurden Lichtmasten und ein neuer Stromkasten gesetzt. Die großzügige Freifläche vor dem restaurierten Container lässt sich bestuhlen und so für verschiedene Veranstaltungen nutzen. Insgesamt bewegte die Gruppe 110 Tonnen Material, um ihre Idee Wirklichkeit werden zu lassen.

Foto: Der als Bembel gestaltete Container im westlichen Bereich des Festplatzes Bischofsheim dient Boule-Freunden jetzt als Treffpunkt. Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher kam dorthin, um sich von Joachim Bachmann, Andreas Rohrbach und Frederic Zander (von links) die Entstehung des „Boule- und Aktivparks Bischofsheim“ erläutern zu lassen.
Foto: Probe aufs Exempel: Bürgermeisterin Monika Böttcher testete den neuen Bouleplatz in Bischofsheim gemeinsam mit Andreas Rohrbach, Joachim Bachmann und Frederic Zander (von links) im Spielbetrieb.
Fotos: Stadt Maintal


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