Tierischer Besuch in der Kita Rhönstraße

Die Kinderanzahl wächst stetig und damit auch die Themen. Das Ankommen im Stadtteil Bischofsheim ist für die Kindertageseinrichtung besonders wichtig. Auch aus diesem Grund zögerten die pädagogischen Fachkräfte nicht, als sich die Chance bot, das tierische Interesse der Kinder einmal anders in den Kita-Alltag zu integrieren.

Es ist Donnerstagvormittag, kurz nach 11 Uhr. Eine Gärtnerin mäht den Rasen der Kita Rhönstraße. Die Kinder stehen aufmerksam am Fenster und beobachten Ilona Lenz interessiert bei der Gartenarbeit. Als sie dies bemerkt, kommt sie ins Gespräch mit den Kindern und der pädagogischen Fachkraft. Sie erzählt den Kindern von einem Grundstück in Bischofsheim, auf dem sie Schafe und Ziegen hält. Eines der Kinder sagt, es habe auch ein Schaf zu Hause. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass es sich dabei um ein Kuscheltier handelt. Doch auf das Gelände der Kita könnten echte Schafe kommen, bietet Lenz an.

„Dieses tolle Angebot haben wir spontan angenommen. Schließlich prägt nicht nur der Schwerpunkt ,Musik und Kommunikation in Bewegung‘ unseren pädagogischen Alltag, sondern das bedürfnisorientierte Arbeiten. Wir wählen also die Themen nach den Interessen der Kinder aus“, erläutert Larissa Ringer, stellvertretende Leiterin der Einrichtung.

Anfang Oktober ist es soweit: Ilona Lenz kommt mit ihren beiden Schafen „Laura“ und „Pepito“ in den Außenbereich der Kita. Die Kinder sind begeistert und versammeln sich in kleinen Gruppen um die Schafe. In den folgenden zwei Stunden erfahren sie von Ilona Lenz allerlei Wissenswertes, zum Beispiel, dass die Tiere nur das vom Besitzer bereitgestellte Futter bekommen dürfen, da die Schafe sonst Bauchschmerzen bekommen können. Sie dürfen die Tiere mit Brot füttern und am Strick spazieren führen. „Das Schaf fühlt sich ja ganz weich an“, bemerkt ein Kind und ein anderes stellt fest: „Das Schaf macht ja Pipi!“

Während die einen mit den Schafen kuscheln oder spazieren gehen, schauen andere lieber mit etwas Abstand zu. Aber für alle ist der tierische Besuch ein besonderes Erlebnis. In Zukunft möchten die Kinder die Schafe auf dem Wiesengrundstück besuchen, denn: „Wir wollen ja ihr Zuhause auch mal kennenlernen.“

Der spontan vereinbarte Besuch der Schafe ist ein Beispiel für die bedürfnisorientierte pädagogische Arbeit in der Kita Rhönstraße. „Bedürfnisorientiert zu arbeiten, ist für uns eine pädagogische Haltung, die leider viel zu selten in Kindertageseinrichtungen umgesetzt wird. Wir achten auf die Bedürfnisse der Kinder, sowie aller Beteiligten im pädagogischen Alltag. Darauf aufbauend, greifen wir die Themen und Interessen der Kinder auf und gestalten so den Alltag in der Kita“, unterstreicht Ronja Fuchs, Leiterin der Kita Rhönstraße.

Der Besuch von zwei Schafen war für die Jungen und Mädchen der Kita Rhönstraße in Bischofsheim ein ganz besonderes Erlebnis und ist ein gutes Beispiel für bedürfnisorientierte Pädagogik. © Stadt Maintal