Flugblattaktion der WAM zum geplanten Hochhausbau

Dörnigheim
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Die Wahl Alternative Maintal – Soziale Gerechtigkeit (WAM) nimmt in einer Flugblattaktion zum geplanten Hochhausbau im Dörnigheimer Westend Stellung.



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Dabei spricht sie sich entschieden gegen dieses Vorgaben aus. Sie führt dazu eine ganze Reihe von Gründen an, die zum Teil auch bei einer Hochhausplanung vor ungefähr 50 Jahren schon zur Ablehnung eines solchen Vorhabens führten.

"SPD und CDU im Maintaler Stadtparlament haben einen Antrag gestellt, der den Bau eines 17-stöckigen Hochhauses direkt neben dem Hotel in der Westendstraße vorsieht. Dabei folgen sie 1:1 dem Vorhaben des so genannten „Investors“. Hierzu nutzt man die derzeitige Suche vieler Menschen nach Wohnraum aus. Doch der Betreiber hatte bei der Vorstellung des Projekts unmissverständlich deutlich gemacht, dass er an günstigen und sozialverträglichen Mieten überhaupt kein Interesse hat. Es handelt sich somit um ein reines Geschäft, um sich selbst mit „Betongold“ eine goldene Nase zu verdienen, sprich um Spekulation. Ältere Nachbarn werden sich vielleicht noch an die Diskussionen Ende der 60er-/Anfang der 70er-Jahre erinnern, als schon einmal Hochhäuser im Westen von Dörnigheim geplant wurden. Damals war dies für den verlängerten Südring in Richtung Fechenheim vorgesehen. Man sprach hierbei sogar von Mainhattan, lange bevor in Frankfurt die Banktürme in die Höhe wuchsen. Damals wurden die Pläne aus guten Gründen abgelehnt. Diese möchten wir in Erinnerung rufen und auch einige neuere Aspekte anführen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Gründe, die aus Sicht der WAM gegen die Bebauung sprechen:

⦁ Auch wenn das höchstwahrscheinlich abgestritten werden wird: Doch wenn der jetzige Bebauungsplan im Sinne der vorgesehenen Spekulation geändert wird, so wäre der Planung für noch weitere Hochhäuser Tür und Tor geöffnet.

⦁ Das erst vor kurzem einstimmig definierte Ziel, dass in unserer Stadt keine Häuser mit mehr als vier Stockwerken neu errichtet werden sollen, wird -  kaum verabschiedet - bei der erstbesten Gelegenheit gleich wieder über den Haufen geworfen.

⦁ Im Zuge des Klimawandels wird eine Barriere errichtet, die sich in der Hauptrichtung West der Frischluftzufuhr für Dörnigheim in den Weg stellt

⦁ Die vorgesehenen hohen Mietpreise würden die ohnehin hohen Mieten in Dörnigheim noch mehr in die Höhe treiben.

⦁ Dörnigheim liegt wie die angrenzenden Städte und Gemeinden am Main in einer Senke im Windschatten der umliegenden Mittelgebirge. Die

⦁ Folge sind schwülheiße Sommer und oft smogartige Wetterlagen, begünstigt durch dichte Bebauung, Verkehrssituation und auch durch die Verdunstung des Mains. Eine weitere (Hochhaus)Bebauung würde sich noch weiter negativ auswirken.

⦁ Die jetzt schon chaotische Verkehrs- und Parksituation in der Westendstraße würde sich noch zusätzlich verschärfen.

⦁ Für die Nachbarschaft bedeutet die geplante Bebauung weniger Sonneneinstrahlung und somit mehr Verschattung in den Wohnungen und auf den Balkons.

⦁ Lärmschutzmaßnahmen (wegen Kennedystraße und Querspange) wären lediglich für die untersten beiden Stockwerke möglich. Dort  sollen sich aber - geht es nach dem Willen des „Investors“ - keine Wohnungen, sondern Dienstleistungseinrichtungen befinden.

⦁ Die Maintaler Feuerwehr hätte bei einem Brand in den Obergeschossen eines 17-geschossiigen Gebäudes keine geeigneten Gerätschaften zu dessen wirkungsvoller Bekämpfung.

⦁ Es wird mit einer zweijährigen Bauzeit ge-rechnet. Acht Monate davon sind die Anwohner mit extremen Belastungen konfrontiert.

⦁ Warum SPD und CDU den vor kurzem einstimmig gefassten Beschluss zu höchstens 4-stöckigen neuen Gebäuden schon wieder kippen wollen, ist unbekannt. Man munkelt aber, dass sie dem Ersten Stadtrat eins auswischen wollen. Die Wahl dazu steht im Herbst an. Und man darf gespannt sein, wie sich SPD und CDU dazu positionieren werden.

"Wie soll man jetzt in dieser Situation eine gangbare Lösung finden? Das  Allervernünftigste wäre, SPD und CDU zögen ihren Antrag zum Hochhausneubau zurück", so die WAM.


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